Rechtsextremer Elitesoldat aus Sachsen versteckte Plastiksprengstoff im Garten

Bei der Razzia gegen einen sächsischen Elitesoldaten am vergangenen Mittwoch in Collm (Landkreis Nordsachsen) wurden unter anderem zwei Kilogramm Plastiksprengstoff und 2000 Schuss Truppenmunition sichergestellt. Das berichtet das Magazin „Der Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Wie es weiter heißt, seien Sprengstoff und Munition in einem unterirdischen Versteck im Garten des Hauses von Philipp S. versteckt gewesen. Die Ermittler hatten im Nachgang der Razzia am vergangenen Donnerstag unter anderem mit einer Drohne und einem Bagger am Haus nach versteckter Munition gesucht. Bei den Durchsuchungen am Mittwoch hatten die Ermittler bereits ein Maschinen-Gewehr des Typs AK-47 und mehrere Schuss Munition bei dem 45-Jährigen sichergestellt. Die Razzia war vom Militärischen Abschirmdienst (MAD) eingeleitet worden. Der Nachrichtendienst ermittelte seit Jahren wegen rechtsradikaler Verbindungen gegen das sächsische Mitglied der Kommando Spezialkräfte (KSK). Phillipp S. doch kein Einzeltäter? Bisher gingen die Ermittler davon aus, dass Philipp S. beim Anlegen seines illegalen Waffenlagers keine weiteren Mitstreiter hatte. Angesichts der großen Mengen an Sprengstoff und Munition, die der Oberstabsfeldwebel bei sich allerdings auch im Garten versteckt hatte, sei diese These unwahrscheinlich geworden, heißt es weiter im Medienbericht. Die Behörden haben Computer und Mobiltelefon des Elitesoldaten sicher gestellt und durchsuchten diese nun nach entsprechenden Hinweisen. Philipp S. galt beim MAD bereits seit April 2017 als rechtsextremer Verdachtsfall. Bis zum Hinweis auf das Waffenlager in seinem Haus im Frühjahr 2020 wollten die Ermittler die Recherchen aber angeblich mangels Beweisen wieder zu den Akten legen. Wofür der Soldat den Sprengstoff hortete, wissen die Fahnder bisher nicht. Die Eliteeinheit KSK jagt Terroristen, ist bei Auslandseinsätzen an vorderster Front dabei, arbeitet in der Regel dabei im Verborgenen. Seit Jahren mehren sich Hinweise, dass es unter den Mitgliedern auch Rechtsextreme gibt, die sich konspirativ in Gruppen organisieren und verfassungsfeindliche Aktivitäten planen. Im Herbst 2015 wurde das sogenannte „Hannibal“-Netzwerk enttarnt, danach mehrere Untergruppen, wie zum Beispiel das sogenannte „Nordkreuz“ ausgehoben. Die darin organisierten Soldaten führten Todeslisten über politische Gegner, die liquidiert werden sollten. Und sie horteten Waffen aus Polizei- und Bundeswehrbeständen – nachweislich auch aus dem Arsenal sächsischer Behörden. Lesen Sie auch: Schwer bewaffnet am Collm: Was plante der sächsische Elitesoldat? Durchsuchung bei KSK-Mann in Sachsen: Waffen und Sprengstoff gefunden Bestätigt: Sächsische Polizei-Munition im rechtsextremen Nordkreuz-Waffenlager Von Matthias Puppe

Rechtsextremismus - Sächsischer Elitesoldat versteckte Plastiksprengstoff im Garten