Neue Corona-Regeln in Sachsen: Das soll sich ändern

Nach den Abschlussklassen an Gymnasien und Oberschulen sollen ab 8. Februar auch Berufs- und Fachschüler der letzten Jahrgänge in Sachsen wieder unterrichtet werden. Damit soll auch ihnen ein guter Abschluss in diesem Corona-Schuljahr ermöglicht werden. Die Änderung ist nach LVZ-Informationen Bestandteil der neuen Schutzverordnung, die am Dienstag im sächsischen Kabinett beschlossen werden soll. Auch den Berufs- und Fachschülern wird die Möglichkeit zu einem freiwilligen Corona-Schnelltest gegeben. Die neue Regelung würde für rund 15.000 Jugendliche in den Abschlussklassen gelten. Darüber hinaus ist eine Notbetreuung auch für Kinder von allein erziehenden Auszubildenden im Gespräch. Neuerungen für ambulante Pflegedienste und Tagespflege: Die Landesregierung plant außerdem noch weitere Änderungen der Corona-Schutzverordnung. So soll ab kommenden Donnerstag eine FFP2-Maskenpflicht für ambulante Pflegedienste und Besuche in der Tagespflege eingeführt werden. Diese Pflicht gilt dann auch in allen Arbeits- und Betriebsstätten, in denen eine Mindestfläche von 10 Quadratmeter pro Person unterschritten wird beziehungsweise der Mindestabstand von 1,5 Meter nicht einzuhalten ist. Von dieser Regelung sind auch alle „aerosol-intensiven“ Arbeitsbereiche eingeschlossen, beispielsweise Zahnarztpraxen. Lesen Sie auch: Diese Unterschiede gelten: Corona-Regeln in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Medizinische Masken werden in Arztpraxen zur Pflicht: Dagegen soll es laut der neuen Corona-Schutzverordnung für herkömmliche Arztpraxen doch keine FFP2-Maskenpflicht geben: Die am Montag, nach den Ausschusssitzungen des Landtags, eingefügte Änderung sieht nur noch eine Vorschrift für medizinische Masken vor. Das heißt, dass alternativ auch die vergleichsweise preiswerten OP-Masken getragen werden dürfen. Damit gilt ab Donnerstag die Regelung wie im Öffentlichen Nahverkehr sowie beim Einkauf. In einer weiteren Passage der neuen Verordnung wird dringend empfohlen, die medizinischen Masken auch „im gesamten öffentlichen Raum“ zu tragen, also auf der Straße. Lesen Sie auch: Neue Verordnung zu Homeoffice vorgestellt Keine Lockerungen auch bei Unterschreiten der 200er-Inzidenz: Eine weitere wesentliche Änderung betrifft die Ausgangssperren: Hier wird eine sachsenweite Regelung festgeschrieben – selbst wenn einzelne Kommunen oder Landkreise unter die kritische Inzidenzschwelle von 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen fallen sollten. Damit soll verhindert werden, dass in manchen Regionen die 15-Kilometer-Regelung gilt und in anderen wiederum nicht mehr. Die Landesregierung befürchtet, dass eine solche Aufweichung zu einem wachsenden Einkaufstourismus zwischen den Kreisen und Städten führen könnte. Deshalb darf laut der neuen Verordnung auch bei sinkenden Inzidenzwerten niemand ausscheren. Lesen Sie auch: Neue Corona-Regeln: Das gilt in Sachsen ab 28. Januar Regierung arbeitet an Ausstiegsszenario: Gleichzeitig wurde am Montag erneut über Lockdown-Lockerungen spekuliert. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte der Zeitung „Welt“ gesagt: „Aus meiner Sicht muss es mit den körpernahen Dienstleistungen, den Friseuren, den Kosmetikern auch im Februar weitergehen.“ Im März könnte man über den Einzelhandel und nach Ostern auch über die Gastronomie sprechen, fügte Kretschmer hinzu. Laut LVZ-Informationen wird innerhalb der Regierung an einem Ausstiegsszenario gearbeitet – allerdings sind dafür stark sinkende Ansteckungszahlen die Voraussetzung. Richtwert ist ein Inzidenzwert von etwa 50. Als sicher gilt: Sollte es zu Lockerungen kommen, würden sie als erstes für Schulen gelten. Danach könnte es zu sukzessiven Öffnungen kommen, etwa bei Friseuren. „Auf alle Fälle“ soll jedoch ein sogenannter Jojo-Effekt wie in Tschechien verhindert werden: Dort hatte die Gastronomie in der Adventszeit wieder geöffnet – aktuell gilt wieder der Corona-Notstand mit einem harten Lockdown. Von Andreas Debski