Mehr Impfstoff für Sachsen: DRK braucht Zeit zur Vorbereitung

Sachsen erwartet für den Monat Februar über 244 000 Dosen des Corona-Impfstoffs. „Das reicht dann etwa für 120 000 Menschen“, teilte Juliane Morgenroth, Sprecherin des Sächsischen Sozialministerium am Montag mit. Danach seien von den Herstellern Biontech rund 157 000, von Astrazeneca rund 74 000 und von Moderna rund 13 200 Dosen avisiert. Sie würden im Wochenrhythmus angeliefert. DRK fordert rasch Klarheit über Impfstoffmengen: Kai Kranich, Sprecher des DRK Sachsen, das für die Betreibung der Impfzentren verantwortlich ist, forderte: „Wir sind technisch und organisatorisch darauf vorbereitet, bis zu 13. 000 Impfungen am Tag durchzuführen. Aber wir brauchen schnellstmöglich Sicherheit über die Impfstoffmenge, die wir bekommen.“ Vergangene Woche sei noch die Rede davon gewesen, dass erst Anfang März mehr Impfstoff geliefert werde. Nun aber deute sich das bereits für Mitte Februar an. Das müsse personell abgesichert werden. Kranich: „Wir als Rotes Kreuz haben gut daran getan auf Sicht zu fahren und nur das zu impfen, was wir auch haben.“ Kämen nun aber tatsächlich größere Mengen als erwartet, verbinde sich damit bei den Menschen naturgemäß die Erwartung, dass der Stoff auch rasch verimpft werde. Die Impfzentren brauchten dafür jedoch eine gewisse Vorlaufzeit. „Das geht nicht von heute auf morgen.“ Am Nachmittag wollten Bund und Länder auf einem Impfgipfel das weitere Vorgehen beraten. Biontech stockt Lieferung auf: Der Hersteller Biontech, dessen Impfstoff vor allem in Pflegeheimen gespritzt wird, habe zugesagt, die ursprünglich reichlich 34 000 Dosen pro Woche merklich zu steigern. So kämen bis zur Mitte des Monats je 975 Dosen pro Woche mehr, am 15./16. Februar weitere zusätzliche 6825 und am 22./23. Februar noch einmal 12 675 Dosen über die Ankündigung hinaus in den Freistaat. Astrazeneca wird 74 400 Dosen liefern, während Moderna mit nur 13 200 Dosen 2400 unter der Ankündigung liegt. Beide Impfstoffe wurden bisher vor allem in Dialysepraxen eingesetzt und sollen nun in die zehn vorhandenen Impfzentren des Freistaats gehen. Ministerium: Terminvergabe nicht komplett ausgesetzt: Laut Ministerium ist die Termin-Vergabe bei den Impfungen aktuell nicht komplett ausgesetzt. „Wenn Impfstoffdosen durch mobile Teams oder Impfzentren nicht verimpft wurden und nicht am Abend des gleichen Tages verimpft werden müssen, gehen sofort die entsprechenden Termine in die Terminvergabe des Buchungssystems“, sagte die Sprecherin. Wie bisher würden beim Eingang neuer Impfstoffe im Lager in Sachsen die entsprechenden Impf-Termine im Buchungsportal freigeschaltet. Sollten mehr Impfstoffe kommen, stünden damit auch mehr freie Termine zur Verfügung. „Die Priorität beim Impfen liegt immer noch auf der Impfung in den Alten- und Pflegeheimen durch die mobilen Teams“, sagte sie. Von Roland Herold