Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) plädieren dafür, in der nächsten Saison der Fußball-Bundesliga wieder Zuschauer in die Stadien zu lassen. „Nach der Sommerpause müssen wir klären, ob Stadion auch mit weniger Abstand geht, weil die Infektionsrate so niedrig ist und es eine Kontaktnachverfolgungs-App gibt, falls doch ein Infizierter dort war“, erklärte Weil der „Bild am Sonntag“.
Kretschmer setzt sich zum Ziel, „dass Besuche von Fußballspielen, Konzerten, Theater- oder Opernaufführungen in Sachsen nach dem 1. September wieder möglich werden. Mundschutz und 1,5-Meter-Sicherheitsabstand reichen nach menschlichem Ermessen aus, um sich nicht anzustecken“, sagte er der Zeitung. „Dann sind zwar die Stadien nicht ausverkauft, aber es gibt wieder Spiele vor Publikum.“
Der CDU-Politiker unterstrich aber, die Maßnahmen müssten „verhältnismäßig“ sein. Beschränkungen brauche es bei Ausbrüchen hoffentlich nur in einzelnen Kommunen oder Kreisen, aber nicht landes- oder gar bundesweit. Trotzdem warnte Kretschmer: „Wir werden gerade leichtsinnig und wiegen uns in einer falschen Sicherheit. Das Virus ist unter uns, jeder, der es bekommt, kann schwerstens erkranken.“
Weil hat wenig Verständnis für Corona-Demonstrationen
Sachsens Regierungschef hatte am Samstag bei Corona-Protesten in Dresden Entscheidungen der Politik verteidigt und zugleich um Respekt für abweichende Meinungen geworben. Der 45-Jährige kam am Nachmittag in Begleitung weniger Mitarbeiter mit dem Fahrrad in den Großen Garten, wo sich schon an den Wochenenden zuvor bis zu 200 Menschen im Protest gegen die Corona-Einschränkungen versammelt hatten.
Von RND/lni