Im Leipziger Zoo ist wieder ein kleiner Elefant geboren worden. Mutter Rani brachte bereits in der Nacht zu Samstag um 0.58 Uhr einen kleinen Bullen zur Welt, wie der Zoo am Sonntag mitteilte. Das Jungtier bringt stolze 140 Kilo auf die Waage. „Die Geburt ist zunächst einmal geglückt. Jetzt geben wir den drei Elefanten etwas Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen, bevor wir über die nächsten Schritte entscheiden“, erklärte Zoochef Jörg Junhold.
Geburt dauerte weniger als drei Stunden
Für die zehnjährige Rani ist es der erste Nachwuchs, ebenso für Vater Voi Nam, der vor 17 Jahren im Leipziger Zoo zur Welt kam. „Für eine Erstgeburt verlief die Geburt unkompliziert und zügig“, berichtet Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard. Bereits am Freitagabend gegen 22 Uhr hatten die Pfleger über die Kameraüberwachung erste Anzeichen für die bevorstehende Geburt beobachtet. Ab 0.30 Uhr setzten dann die finalen Wehen ein. Eine knappe halbe Stunde später erblickte der noch namenlose Bulle das Licht der Welt.
Mutter Rani bekommt Unterstützung
Rani habe die Geburt nach 638 Tagen Tragzeit gut überstanden und sich auch schon in ihre Mutterrolle eingefügt, so der Zoo. Unterstützung bekommt sie dabei von ihrer Gefährtin Don Chung, die auch bei der Geburt dabei war. „Der Kleine hat den Luxus, dass sich zwei Kühe perfekt um ihn kümmern. Nun muss sich ein wenig Routine einstellen und die Rollen klar verteilt werden“, so Bereichsleiter Thomas Günther. Das Elefantenhaus ist bis auf Weiteres geschlossen. Wann Besucher den Bullen erstmals sehen können, steht noch nicht fest.
„Wir bitten um Verständnis, dass wir in Abhängigkeit von der Mutter-Kind-Bindung von Tag zu Tag entscheiden, wann wir das Elefantenhaus wieder öffnen“, erläuterte Zoodirektor Junhold. In den nächsten Tagen müsse sich zunächst zeigen, ob das Jungtier stabil ist und regelmäßig trinkt. Die Erleichterung über die geglückte Geburt im Zoo ist groß. „Die gesamte Truppe mit allen Zweibeinern und Vierbeinern hat einen klasse Job gemacht“, lobte Junhold.
Zuletzt vier Todesfälle bei Elefanten-Babys
Zuletzt hatte der Zoo kein Glück bei der Elefantenzucht. Im vergangenen September musste der kleine Dickhäuter Ben Long eingeschläfert worden. Mutter Hoa hatte den Kleinen nach der Geburt am 25. Januar verstoßen. Er wurde mit Ersatzmilch ernährt und von „Ersatzmutter“ Don Chung aufgezogen. Die Werte von Ben Long hatten sich zuletzt aber stark verschlechtert.
Es war bereits der vierte Todesfall bei der Elefantenzucht innerhalb weniger Jahre. 2012 brachte Elefantendame Hoa ihr erstes Junges zu Welt, das sie kurz darauf tödlich verletzte. 2015 musste ihr zweites Baby nach einer Oberschenkel-OP eingeschläfert werden. Auch Elefantenkuh Thura verlor ihr Kind. Es starb Anfang 2016 noch im Mutterleib.
- Die Dinos kommen: Das plant der Leipziger Zoo für 2020
- Trauer im Leipziger Zoo: Elefantenkind Bên Lòng ist tot
- Das waren die fünf traurigsten Todesfälle im Leipziger Zoo
Von Robert Nößler