Er hat es wieder getan: Im Rahmen der Aktion „Deine Arbeit, meine Arbeit“ stellte sich Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) am 16. Januar bei seinem zehnten Einsatz ans Band von BMW in Leipzig und schraubte Elektro-Autos zusammen. Bekannt wurde dies aber erst gestern.
Ab 5.45 Uhr verlief das so: „Die himmelblauen Zierleisten des i3 drücken sich in wenigen Sekunden in die am Förderband hängenden Elektro-BMW. Anschließend werden mit einem Akkuschrauber unter dem Fahrzeug fünf Schrauben angezogen. Nach 240 Sekunden ist der Arbeitstakt beendet“, schildert Dulig. Wie von Geisterhand setze sich dann die Taktstraße in Bewegung, komme das nächste Fahrzeug angeschwebt.
In blauer Latzhose und BMW-Shirt arbeitet der Minister zunächst inkognito. In der Mittagspause in der Kantine aber lüftet der SPD-Chef dann das Geheimnis. Und als Werksleiter Hans-Peter Kemser ihn am Nachmittag begrüßt, ist auch dem Letzten klar, mit wem er heute am Band steht. Dulig redet mit seinen neuen Kollegen über E-Mobilität, den Einsatz von Dieselfahrzeugen, Arbeitszeiten und andere aktuelle Themen. Dann geht’s wieder ans Band. 25 Takte werden dort in der Endmontage des i3 abgearbeitet: Stoßdämpfer anbauen, Stecker montieren, Schrauben eindrehen, Seitenwände vorn einsetzen… Alles in allem „recht monoton“, so sein Urteil. 185 BMW i3 gehen am Ende durch Duligs Hände.
Um 14 Uhr, am Schichtende, verabschiedet sich Teamleiter Daniel Neumeister: „Du stellst dich sehr geschickt an. Man sieht gleich, dass du nicht zum ersten Mal mit deinen Händen arbeitest.“ Und Dulig, der auch schon auf dem Flughafen Leipzig/Halle, bei der Dresdner AWO und unter Tage bei der Bergsicherung Schneeberg malochte, freut sich.
Von Roland Herold