Diese Corona-Regeln gelten zu Silverster in Sachsen und Leipzig

Sachsen ist bundesweiter Corona-Hotspot, die Kliniken kommen an ihre Grenzen – deshalb gelten auch über den bevorstehenden Jahreswechsel starke Einschränkungen. Hier finden Sie einen schnellen Überblick zu den Corona-Regeln. Wie viele Personen dürfen Silvester zusammen feiern? Anders als zu Weihnachten werden die Kontaktbeschränkungen über den Jahreswechsel nicht gelockert. Das bedeutet: Die Silvesterpartys müssen ausfallen. Kleinere Feiern sind mit maximal fünf Personen aus insgesamt zwei Hausständen zulässig. Kinder werden bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres nicht mitgezählt. Darf man zum Anstoßen auf die Straße gehen? Die sachsenweite Ausgangssperre von 22 bis 6 Uhr wird für die Silvesternacht ausgesetzt, man kann also auch um Mitternacht vor die Haustür gehen. Auf das neue Jahr darf aber nur mit Alkoholfreiem angestoßen werden: In der Öffentlichkeit ist sowohl der Ausschank als auch der Konsum von Alkohol verboten. Auf der Straße muss zudem eine Maske getragen und der Mindestabstand von anderthalb Meter eingehalten werden, wie es die Corona-Schutzverordnung vorsieht. Unter Corona-Bedingungen sollte auch nicht angestoßen, sondern allenfalls zugeprostet werden. Die Kontaktbeschränkung von fünf Personen gilt zudem auch auf der Straße. Was ist mit der 15-Kilometer-Regel? Die Regel, dass man sich nicht weiter als 15 Kilometer von seiner Wohnstätte entfernen darf, gilt nur, wenn man Sport treiben oder einkaufen möchte. Theoretisch sind damit über den Jahreswechsel die Besuche bei Verwandten oder Freunden gestattet, selbst wenn sie weiter als 15 Kilometer entfernt wohnen. Praktisch wird allerdings dringend empfohlen, nur dann private Reisen und Besuche vorzunehmen, wenn sie unbedingt notwendig sind (hilfsbedürftige Angehörige, Lebenspartner, Besuche bei Sorge- und Umgangsrecht) – ein Kurztrip an die Ostsee gehört beispielsweise nicht dazu. Außerdem sollte man sich vorab unbedingt über die Corona-Regeln am Reiseziel informieren. Dürfen Besucher aus anderen Bundesländern kommen? Ja, das ist möglich. Es gibt kein Reiseverbot aus anderen Bundesländern. Allerdings haben unter anderem das Robert-Koch-Institut und das Sozialministerium alle aufgefordert, möglichst auf Reisen zu verzichten, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Übernachtungen in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen sind in Sachsen zudem nur aus beruflichen, sozialen oder medizinischen Gründen erlaubt. Wo darf Feuerwerk gezündet werden? Grundsätzlich darf Feuerwerk gezündet werden – allerdings nur aus Restbeständen und wenn es die Stadt oder Gemeinde nicht untersagt hat. Dresden und Chemnitz haben beispielsweise schon ein umfassendes Böllerverbot erlassen, Leipzig geht einen anderen Weg und hat drei Zonen ausgewiesen, in denen nicht geknallt werden darf. Weil die Lage sachsenweit unterschiedlich ist, sollte sich unbedingt vor Ort informiert werden, bevor das Zünden durch Bußgelder teuer wird. Insgesamt wird diesmal vom traditionellen Knallen abgeraten – auch wegen der hohen Verletzungsgefahr und der bereits enormen Belastung des Gesundheitssystems. Zudem gilt bundesweit auf publikumsträchtigen Plätzen ein Feuerwerksverbot sowie ein An- und Versammlungsverbot. Wie kommt man jetzt noch an Raketen und Knaller? Um es klar zu sagen: Auf legalem Weg ist das nicht möglich. Bundesweit gilt sowohl ein Verkaufsverbot für Pyrotechnik als auch ein Überlassungsverbot. Letzteres bedeutet, dass die Abgabe an Privatpersonen unabhängig vom Vertriebsweg oder Datum des Kaufvertrags untersagt ist. Damit dürfen auch bereits zum Beispiel über den Online-Handel vorgenommene Bestellungen nicht mehr an Kunden ausgeliefert werden. Das Gleiche gilt für die Weitergabe von Restbeständen unter Freunden und Bekannten. Da Einkaufstouren nach Polen oder Tschechien sowieso verboten sind, fällt auch dieser Weg flach. Welche Bußgelder werden bei Verstößen fällig? Illegale Partys zu Hause können schnell teuer werden: Jede Person, die gegen die Kontaktbeschränkung verstößt, muss 150 Euro zahlen. Auch bei unzulässiger Gruppenbildung sowie bei Nichteinhaltung des Mindestabstandes von anderthalb Meter sind 150 Euro fällig, bei Verstößen gegen die Maskenpflicht 60 Euro. Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen werden mit Bußgeldern ab 150 Euro geahndet. Und wer „nur kurz“ in Tschechien oder Polen zum Einkaufen gewesen ist und wieder einreist, muss nicht nur das Bußgeld zahlen, sondern darüber hinaus auch noch zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Von Andreas Debski