Corona-Verordnung in Sachsen: Was ändert sich ab 6. Juni?

Die Landesregierung hat erneut Änderungen der Corona-Verordnung beschlossen – die neuen Regeln sollen ab Samstag gelten. Die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst. Wie viele Corona-Neuinfektionen im Freistaat gibt es jetzt eigentlich noch? Aktuell am Mittwoch – zwei mehr als am Vortag. Damit erkrankten bisher insgesamt 5306 Sachsen an Covid-19. Die Zahl der Toten stieg allerdings auch um einen weiteren Fall auf 211. Dürfen die Schulen wirklich weiter lockern? Ja. Die Landesregierung ist sich sicher, dass auf den Mindestabstand von 1,5 Metern in Kitas, Schulen und auf schulischen Feiern verzichtet werden kann. Köpping stellte allerdings klar: Das bedeute nicht, dass wieder voll unterrichtet wird. Die Trennung in A- und B-Klassen mit abwechselndem wöchentlichen Unterricht an Oberschulen und Gymnasien – der eingeschränkte Regelbetrieb also – bleibt. An Grundschulen gibt es nach wie vor keine Schulbesuchspflicht. Immerhin können wieder Zeugnisübergaben und Abschlussfeiern stattfinden. Und Elternabende? Mit Zustimmung der Schulleitung sind Elternabende, Elterngespräche, Konferenzen und Gremiensitzungen zu grundlegenden schulischen Angelegenheiten möglich. Wie sieht es in den Kitas aus? Die Betreuung findet weiter in festgelegten Gruppen statt. Größere Gruppen sind aber möglich, wenn es darum geht, die Betreuung in Rand- oder Pausenzeiten abzusichern. An der täglichen Gesundheitsbescheinigung durch die Eltern wird festgehalten. Wann sind Familienfeiern möglich? Was wird mit der lange geplanten Familienfeier? Gute Nachrichten: bis zu 50 Personen aus der Familie oder dem Freundeskreis dürfen ab kommenden Wochenende wieder gemeinsam feiern. Das gilt übrigens auch für Trauerfeiern. Im häuslichen Bereich können sich immerhin bis zu 10 Personen oder zwei Hausstände treffen. Bleiben bei der Hitze die Freibäder weiter dicht? Nein. Freibäder, Schwimmhallen, Thermen, Heilbäder und Saunen dürfen öffnen. Voraussetzung: ein eigenes Hygiene-Konzept, wie es seinerzeit auch vom Friseurhandwerk vorgelegt wurde. Das gilt dann übrigens auch für Opernhäuser, Theater, Kinos und Freizeitparks. Was ist mit dem Ferienlager? Ganz wichtiges Thema für die Staatsregierung. Nach langer Prüfung kommt auch hier das Okay, wenn es dort ein brauchbares Hygiene-Konzept gibt. Kinder sollen allerdings vorher getestet werden. Sind Besuche bei Oma und Opa im Alten- oder Pflegeheim wieder möglich? Ja, aber mit Auflagen, um Ansteckungen zu verhindern. Stichwort Hygiene-Konzept. Besucher sollten sich anmelden und ihre Kontaktdaten hinterlassen. Kliniken, Reha-Einrichtungen oder Behinderten-Werkstätten können ebenfalls wieder Besucher empfangen. Masken, Messen, Busreisen: Fällt die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit? Nein, die Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Meter in der Öffentlichkeit, das Tragen der Mund-Nasenbedeckung und die Einhaltung der Hygienevorschriften bleiben weiterhin bindend. Sind jetzt eigentlich noch Einrichtungen geschlossen? Ja, Jahrmärkte, Clubs, Diskotheken, Tanzhäuser und auch Bordelle bleiben vorerst dicht. Auch Sportveranstaltungen mit über 1000 Personen wird es zunächst bis Ende August nicht geben. Was ist mit den Messen? Laut Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) wird das Messegeschäft nun wieder starten. Jeder hier investierte Euro spiele 10 Euro ein, sagte der Minister. Allerdings dürften nur maximal 1000 Besucher auf einmal auf einer solchen Messe sein. Große Publikumsmessen sind damit noch tabu. Das betrifft dann auch Kongresse. Was ist mit Busreisen? Busreisen sind nur mit Mundschutz oder auch mit Plexiglas-Abtrennung möglich, weil der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern im Bus nicht eingehalten werden kann. Mit den anderen Bundesländern sollen darüber hinaus rasch einheitliche Regelungen getroffen werden, damit Reisende dort nicht gegen anders geltende Verbote verstoßen. Wie wird Menschen in der Krise geholfen? Wo bleibt das Hilfsprogramm für die Kultur? Liegt wie alle finanziellen Vorhaben auf Eis bis die Groko in Berlin ihre Entscheidung über Hilfen getroffen hat. Nächster möglicher Entscheidungstermin in Sachsen ist der kommende Montag. Welche Berufsgruppen sollen künftig getestet werden? Altenpfleger, Krankenhauspersonal, Mitarbeiter der Kinder- und Jugendpflege, aber auch Patienten, Bewohner oder Klienten dieser Einrichtungen sollen getestet werden. Die Kosten dafür übernehmen die Krankenkassen beziehungsweise das Land Sachsen. Wie wird das Hilfsprogramm „Sachsen hilft sofort“ angenommen? Laut Dulig hervorragend. Von 22.790 Anträgen seien 17.699 bewilligt und 15.342 auch bereits ausgezahlt worden. Abgelehnt wurden 1399. Woher kommt eigentlich das Geld für den Pflege-Bonus? Nachdem die Bundesregierung beschlossen hat, den Mitarbeitern im Pflegebereich einmalig 1000 Euro zu zahlen, will auch Sachsen mit 500 weiteren Euro nachlegen. Das Geld dafür kommt aus dem vom Landtag beschlossenen Sondervermögen „Corona-Bewältigungsfonds“ aus dem auch die Mittel für den Schutzschirm der Kommunen stammen. Was passiert, wenn Covid-19 doch wieder irgendwo ausbricht? Dann werden zunächst die betroffenen Landkreise aktiv. Bei 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner müssen zunächst verschärfte Kontrollen erfolgen, ab 50 gibt es auch wieder Ausgangsbeschränkungen. Von Roland Herold

Neue Corona-Schutz-Verordnung - Was ändert sich ab 6. Juni wirklich in Sachsen?