Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat die Wohnnebenkosten in den 16 deutschen Landeshauptstädten erhoben. Demnach unterscheiden sich die Steuern und Gebühren, die von Mietern und Eigentümern gezahlt werden müssen, zum Teil erheblich.
Im Durchschnitt liegen die ermittelten Wohnnebenkosten bei rund 1913 Euro. Am niedrigsten waren sie in München (1643,00 Euro), am höchsten in Saarbrücken (2195,48 Euro).
Die Steuerexperten ermittelten die Wohnnebenkosten für Drei-Personen-Musterhaushalte im Jahr 2016. Ausgaben für Strom und Gas, die viele Mieter ebenfalls zu den Nebenkosten zählen, blieben bei der Zusammenstellung unberücksichtigt.
Bundesweiter Vergleich von ausgewählten Wohnnebenkosten
1. München, Gesamtkosten: 1643,00 Euro
2. Mainz, Gesamtkosten: 1682,06 Euro
3. Hamburg, Gesamtkosten: 1683,40 Euro
4. Kiel, Gesamtkosten: 1708,56 Euro
5. Stuttgart, Gesamtkosten: 1729,74 Euro
6. Düsseldorf, Gesamtkosten: 1816,21
7. Schwerin, Gesamtkosten: 1904,62 Euro
Durchschnitt: 1913,61 Euro
8. Hannover, Gesamtkosten: 1931,32 Euro
9. Wiesbaden, Gesamtkosten: 1973,92 Euro
10. Bremen, Gesamtkosten: 1983,18 Euro
11. Erfurt, Gesamtkosten: 1989,95 Euro
12. Magdeburg, Gesamtkosten: 2009,79 Euro
13. Dresden, Gesamtkosten, 2070,94 Euro
14. Potsdam, Gesamtkosten: 2145,84 Euro
15. Berlin, Gesamtkosten: 2149,79 Euro
16. Saarbrücken, Gesamtkosten: 2195,48 Euro
Im Detail ging es bei der Berechnung um die Gebühren für Wasser, Schmutzwasser und Niederschlagswasser, Abfallbeseitigung und Straßenreinigung, für den Winterdienst und den Anwohnerparkausweis sowie für den Rundfunkbeitrag und die Grundsteuer. Die Gebühr für den Schornsteinfeger berücksichtigten die BdSt-Landesverbände dagegen nicht. Diese Kosten können innerhalb einer Gemeinde unterschiedlich hoch sein. Die Gebühren hängen zudem vom jeweiligen Heizungstyp ab.
Steuerzahlerbund fordert Entlastungen für Mieter und Eigentümer
Die erheblichen Unterschiede zwischen den Wohnnebenkosten in den 16 Landeshauptstädten erklärt der Bund der Steuerzahler unter anderem mit unterschiedlich hohen Schmutzwassergebühren und Niederschlagwassergebühren. Außerdem kritisierte Steuerzahlerbund-Geschäftsführer Reiner Holznagel die „Vielzahl von Steuern“, die die Wohnkosten in die Höhe trieben. „Wohnen in Deutschland ist teuer genug – dazu trägt der Staat durch Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Gebühren und sonstige Abgaben bei“, kritisierte Holznagel. Er forderte eine Entlastung der Mieter und Eigentümer. “Es gibt ausreichend Spielraum für eine spürbare Entlastung der Bürger!“
Von dpa/RND/wer