Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat in der Rassismus-Debatte um eine Äußerung von FDP-Chef Christian Lindner zur Mäßigung aufgerufen. „Ich finde, wir sollten auch die Kirche im Dorf lassen und jetzt nicht Herrn Lindner die Rassismus-Keule überziehen“, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende am Rande einer Sitzung des Parteipräsidiums in Berlin.
Kritik an überzogener Bäcker-Anekdote
Lindner hatte auf dem FDP-Parteitag eine Anekdote beschrieben, die ihm ein Bekannter mit Migrationshintergrund erzählt habe. Da bestellt jemand beim Bäcker „mit gebrochenem Deutsch ein Brötchen“ - und die Leute in der Schlange wüssten nicht, „ob das der hoch qualifizierte Entwickler Künstlicher Intelligenz aus Indien ist oder eigentlich ein sich bei uns illegal aufhaltender, höchstens geduldeter Ausländer“, sagte Lindner. Diese Unsicherheit könne Angst auslösen.
In sozialen Netzwerken wurde diese Äußerung teils als rassistisch gewertet. Auch aus der SPD gab es Kritik an Lindners Rede. AfD-Vorsitzender Jörg Meuthen bezeichnete die Diskussion als überzogen.
Von RND/dpa