Nach einem Angriff auf einen oppositionellen Journalisten in der Türkei sind sechs Verdächtige festgenommen worden. Sie würden in der Hauptstadt Ankara verhört, meldete seine Zeitung - das nationalistische Blatt „Yenicag“ - am Sonntag.
Der Kolumnist Yavuz Selim Demirag war demnach am Freitag vor seiner Haustür in Ankara von mehreren Personen mit Baseballschlägern attackiert worden. Er seit mit Verletzungen am Kopf und Körper im Krankenhaus behandelt worden.
Der Angriff ereignete sich nach einer von Demirag moderierten Fernsehsendung, in der es zuletzt auch um die Annullierung der Bürgermeisterwahl in Istanbul ging. Der Hintergrund der Tat war zunächst unklar.
Opposition: Feiger Angriff gegen die Presse- und Meinungsfreiheit
Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu und die Chefin der nationalkonservativen Iyi-Partei, Meral Aksener, verurteilten den Angriff scharf. Aksener schrieb am Samstag auf Twitter: „Dieser feige Angriff ist gegen die Pressefreiheit und unsere Meinungsfreiheit gerichtet.“
Der Oppositionskandidat Ekrem Imamoglu hatte die Bürgermeisterwahl in Istanbul am 31. März knapp gewonnen. Die Hohe Wahlkommission erklärte die Abstimmung jedoch für ungültig und setzte eine Neuwahl für den 23. Juni an.
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Von RND/dpa