Die deutsche „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer sieht Union und SPD nach deren historisch schlechten Europawahl-Ergebnissen beim Klimaschutz unter Zugzwang. „Alle Parteien sind jetzt aufgefordert, sich endlich glaubwürdig und ernsthaft mit dem Klimaschutz zu beschäftigen“, sagt sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
„Die beiden großen Parteien müssen endlich erkennen, dass das Thema größer ist als Parteipolitik - und wir beim Klima nicht von einer Modeerscheinung sprechen.“ Erforderlich sei eine Klimapolitik, „die aus allen Richtungen kommt, in der um die besten Ideen konkurriert wird und die sich auch als Gesellschaftspolitik versteht“.
Grüne bei Klimapolitik deutlich überlegen
Neubauer sagte, die Klimakrise sei nun nach der Europawahl das politische Thema Nummer eins. „Das Ergebnis zeigt, dass die Wählerinnen und Wähler den Grünen am ehesten zutrauen, dieser Krise etwas entgegenzusetzen“, so die Berliner Studentin. Das gute Ergebnis der Grünen führt die Aktivistin darauf zurück, dass diese den anderen Parteien mit ihrer Klimapolitik programmatisch „deutlich überlegen“ seien.
Daran würden sich nun auch hohe Erwartungen knüpfen: „Es lastet ein enormer Druck auf der Partei. Viele Erstwähler vertrauen den Grünen, dass sie nun auch in ihrem Sinne handeln.“
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Von RND