In Gegensatz zu anderen herkömmlichen Parks ist in „Morgan’s Wonderland“ alles barrierefrei. Sowohl die Wasserlandschaft, das Riesenrad und auch der Zug, der die Attraktionen miteinander verbindet. In Schwimmbecken gibt es extra Warmwasserzonen für Kinder mit muskulären Problemen. Über spezielle Armbänder kann die Parkleitung den aktuellen Aufenthaltsort jedes Kindes im Park nachvollziehen.
Ein Erlebnis im Urlaub 2005 hatte den Anstoß für Gordon Hartmans Initiative gegeben. Damals hatte der viel beschäftigte Unternehmer erstmals wirklich miterlebt, welche Probleme sein Kind am Hotelpool hatte, Spielkameraden zu finden. Während die anderen miteinander ausgelassen im Wasser planschten, traute sich seine Tochter Morgan, die neben Autismus auch an körperliche Entwicklungsstörungen leidet, allenfalls an den Rand des Schwimmbads.
Der Schmerz darüber führte bei dem Firmenchef zu dem Entschluss, etwas tun zu müssen: Als erstes verkaufte er sein Bauunternehmen, beriet sich mit Experten und setzte sich zum Ziel, einen Vergnügungspark für Kinder und Heranwachsende zu bauen, wo Inklusion gelebt werden kann. „Nicht 90 sondern 100 Prozent“, sagt der Parkchef.
Dass der Park mit über einer Millionen Besuchern pro Saison ankommt, ist für Hartman und seine Mitarbeiter Bestätigung, und Ansporn zu gleich. Dass in den Jahresbilanzen bisher immer ein Millionen-Minus auftaucht, macht Hartman nichts aus. Er bleibt dabei, dass behinderte Besucher bei ihm freien Eintritt haben, und gesunde Kinder und Begleiter günstige Preise zahlen.
Als sich ein Besucherehepaar neulich bei ihm persönlich dafür bedankte, dass ihre Tochter in seiner Anlage endlich mal mittendrin und nicht am Rande dabei sein konnte, sagte Gordon Hartman nur: „So muss es sein. Genau deshalb haben wir alles hier gebaut.“
Von RND/Sinderman