Wie die „Bild-Zeitung“ am Donnerstagmittag berichtete, fordert Staatsanwalt Danyal Maibaum die lebenslange Höchststrafe: „Er hat völlig grundlos zwei unschuldige Menschen ermordet! Seine Motive waren Unzufriedenheit über das eigene Leben, Macht und Größenphantasien und die Befriedigung seiner sadistischen Neigungen! Sadismus war eine Triebfeder für sein Handeln.“
Obwohl der Prozess vor einer Jugendstrafkammer geführt wird, stellt die Staatsanwaltschaft mit ihrem Plädoyer den Täter als Erwachsenen gleich. Eine Psychologin hatte das zuletzt befürwortet. Die psychiatrischen Gutachterinnen hatten Marcel Heße bereits in der vergangenen Woche für voll schuldfähig erklärt. Sie empfahlen dabei hinsichtlich einer Verurteilung nicht das Jugend-, sondern das Erwachsenenstrafrecht anzuwenden.
Marcel Heße hat über seinen Verteidiger gestanden, Anfang März 2017 einen neunjährigen Nachbarsjungen und anschließend einen ehemaligen Schulfreund umgebracht zu haben. Beide Opfer wurden jeweils von über 50 Messerstichen getroffen. Im Prozess vor dem Bochumer Landgericht hat Heße bislang geschwiegen. In einem Brief an seine Mutter schrieb er zuletzt allerdings, dass er nun doch realisiert habe, „was für einen Schaden“ er verursacht habe.
Von RND/dpa/krö