Zwei Kitas in Leipzig nehmen aus Rücksicht auf muslimische Kinder Gerichte mit Schweinefleisch von der Speisekarte – und was ist die Aufregung anschließend groß!
Klar kann man darüber diskutieren, ob und wem durch solch eine Entscheidungen geholfen ist. Den Muslimen? Wohl eher nicht, wenn man der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD), selbst Muslimin, glaubt. Die schrieb bei Twitter, dass Schweinefleischverbote ebenso überflüssig seien wie die Bezeichnung Wintermarkt statt Weihnachtsmarkt oder Festtagsgruß statt Frohe Weihnachten: „Liebe Alle: Ist nett gemeint, aber lasst es bitte!“
Diskussion hat üblen Beigeschmack
Auf der anderen Seite dürfte vielen Kindern ziemlich gleich sein, ob Schwein, Rind oder Huhn auf den Teller kommt – oder öfter einfach nur Gemüse, gesünder wär’s allemal. Und die Leberwust beim heimischen Abendessen kann und will ja sowieso keiner verbieten.
Was der Diskussion einen richtig üblen Beigeschmack gibt, ist der Versuch einiger Politiker, angesichts des Schweinefleisch-Verzichts den endgültigen Untergang des Abendlandes heraufzubeschwören. So werden plump rassistische oder islamfeindliche Ressentiments bedient.
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Von Sebastian Heintz/RND