Was er sich auch immer dabei gedacht haben mag – Polizeileutnant Greg Abbott ist vorläufig strafversetzt worden. Bei einer nächtlichen Alkoholkontrolle hatte er eine weiße Beifahrerin, die vor lauter Angst weder die Hände heben noch aus dem Auto aussteigen wollte, mit dem Satz zu beruhigen versucht: „Keine Sorge, wir erschießen nur Schwarze. Oder haben Sie schon mal ein Video gesehen, wo es einen Weißen trifft?“
Zum Verhängnis wurde die Aussage dadurch, dass sie von der automatischen Kamera im Streifenwagen mitgeschnitten und jetzt öffentlich wurde. Der Anwalt des Fahrers, gegen den ein Verfahren wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss eingeleitet wurde, war bei der Vorbereitung des Prozesses auf das interne Video gestoßen und zeigte sich „geschockt“. Ähnlich ging es vielen Bewohnern in Atlanta, die die Szene ein paar Tage darauf in einem lokalen TV-Sender sahen.
Abbotts Anwalt beteuert dagegen, sein Mandant habe die Situation nur deeskalieren wollen, alles sei nur sarkastisch und keineswegs ernst gemeint. „In 28 Dienstjahren hat Greg sich nie etwas zu Schulden kommen lassen.“
Und auch Abbotts Vorgesetzter Mike Register glaubt nicht, dass es einen rassistischen Hintergrund gibt. Trotzdem sagt er: „Egal wie der Kontext war – so etwas sagt man nicht.“ Bis zum Abschluss einer Polizei-internen Untersuchung ist Greg Abbott für den Streifendienst gesperrt.
Von Dierk Sindermann/RND