Eine Anwohnerin fand den 45-jährigen Mann am Freitagmorgen tot vor dem Clubheim der Rocker im mittelhessischen Wettenberg. Mehrere Schüsse hatten den Charter-Präsidenten getroffen. Die Tat gleicht einer Hinrichtung.
Schüsse auch in Frankfurt
Hessen wird immer wieder Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen von Rockern. Gerade das Rotlicht-Milieu von Frankfurt dient als Schauplatz. Dort wurde Mucuk im Juli 2014 schon einmal schwer verwundet. Er erlitt einen Bauchschuss, überlebte nur knapp.
Am Himmelfahrtstag dieses Jahres fielen mitten auf einem belebten Frankfurter Platz ebenfalls Schüsse. Hintergrund der blutigen Rocker-Fehde mit zwei Schwerverletzten war nach früherer Einschätzung der Ermittler ein Streit zwischen Frankfurter Hells Angels und einem rausgeworfenen Mitglied. Ein Tatverdächtiger, der rund eine Woche nach den Schüssen gefasst wurde, sitzt seither in Haft. Nach einem anderen Verdächtigen wurde gesucht.
Bandenkrieg im Türsteher- und Rotlichtmilieu
Nach Einschätzung des Landeskriminalamts umfasst die Rockerszene in Hessen rund 700 Menschen, die vier Gruppen zugeordnet werden. Im Fokus der Ermittler stehen sie vor allem wegen Rauschgiftdelikten und kriminelle Aktivitäten im Türsteher- und Rotlichtmilieu.
Die Hells Angels stehen derzeit besonders im Fokus der Ermittler. Und auch innerhalb wächst der Druck. Mehr und mehr Migranten kommen in den Club, wollen alteingesessene Mitglieder vertreiben und deren Geschäft übernehmen. Dies scheint auch der Hintergrund für den Anschlag in Gießen zu sein.
Von RND/dpa/cab