Nach dem Verbrechen an der jungen Joggerin in Endingen bei Freiburg sieht die Polizei einen Zusammenhang zu einem ähnlichen Fall vor rund drei Jahren im österreichischen Kufstein. Beide Taten seien mit hoher Wahrscheinlichkeit vom selben Täter begangen worden, teilte die Polizei mit. Die Ermittler beziehen sich dabei auf kriminaltechnische Abgleiche von Spuren, die an beiden Tatorten gefunden wurden.
Taten tragen das gleiche Muster
Ein Unbekannter hatte in Kufstein im Januar 2014 eine 20 Jahre alte Frau angegriffen und mit einer Eisenstange erschlagen. Sie wurde, wie auch das Opfer in Endingen, Opfer eines Sexualverbrechens. In Endingen war Anfang November vergangenen Jahres die 27 Jahre alte Carolin G. von einem Unbekannten vergewaltigt und umgebracht worden.
Beide Taten tragen das gleiche Muster, zudem stimmten Hinweise und Spuren überein, sagte ein Polizeisprecher. Deutsche und österreichische Behörden arbeiteten nun eng zusammen. Geklärt werde vor allem die Frage, welchen Bezug der unbekannte Täter zu den beiden Tatorten Endingen und Kufstein haben könnte.
Bei der Tat in Österreich benutzte der Täter als Tatwaffe eine Eisenstange, die bei hydraulischen Hebesystemen zum Einsatz kommt, zum Beispiel bei hydraulischen Hubwagen oder zum Abkippen von Lkw-Führerkabinen. Auch das Opfer in Endingen wurde mit einem Gegenstand, laut Polizei vermutlich einer Eisenstange, erschlagen.
Kein Zusammenhang zur getöteten Studentin
Opfer in Kufstein wurde den Angaben zufolge eine französische Austausch-Studentin aus Lyon, die damals gegen Mitternacht alleine an der Inn-Ufer-Promenade zu Fuß unterwegs war. In Endingen traf es eine junge Frau, die an einem Sonntagnachmittag alleine zum Joggen aufgebrochen war und nicht zurückkehrte. Ihre Leiche wurde Tage später in einem Waldstück in den Weinbergen des Ortes gefunden.
Einen Zusammenhang zu einem Sexualmord an einer 19 Jahre alten Studentin Mitte Oktober in Freiburg sehen die Ermittler nicht. Verdächtig in diesem Fall ist ein junger Flüchtling aus Afghanistan. Er sitzt seit seiner Festnahme Anfang Dezember in Untersuchungshaft.
Von dpa/RND/zys