Es gibt Männermagazine, es gibt Frauenmagazine. Es gibt Hefte für Feinschmecker und Vegetarier, für Eisenbahnverrückte und Gamer, für Manager und Tätowierte. Seit dieser Woche wird auch eine bislang unterversorgte Zielgruppe endlich am Kiosk fündig: Das Magazin „Zauberhafte Einhorn Welt“ aus dem Haus Ehapa spricht seine Leser als jene Fabelwesen an, die derzeit von Handseife bis Glitzer-Toilettenpapier Furore machen.
Es gibt Stylingtipps für Einhörner und einen „Funkelskop“-Wahrsager, der einem rät, auf sein inneres Einhorn zu hören. Das sagt meist so ähnliche Sachen wie ein bekiffter Hippie („Mit ein bisschen Liebe ist alles schöner“ oder auch „Mit Feen spielen“).
Es gibt gleich mehrere Tests, um festzustellen, ob es sich bei einem selbst tatsächlich um ein Einhorn handelt. Ein Indikator dafür ist, „wenn du dir immerzu durch die Haare fährst“. Ein Poster gibt als zweifelhaftes Lebensmotto vor: „Sei immer du selbst. Außer, du kannst ein Einhorn sein.“ Weil der Individualisierungszwang auch vor Fabelwesen nicht haltmacht, können die Leser herausfinden, ob sie zum Typus Regeneinhorn oder Glitzereinhorn gehören. Die Zeitschrift verrät, wie man mithilfe von Marshmallows – sie müssen natürlich rosa sein – einen „Freundinnen für immer“-Zaubertrank braut.
Die Autorin hat nun übrigens endlich ihren Einhornnamen herausgefunden: Ladycorn Funkelhuf.
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Von Nina May/RND