The Voice of Germany: Manuel Süß aus Coswig will sich als Sänger beweisen

Der Puls steigt. Nur noch wenige Minuten bis zum Auftritt. Versagensängste schießen durch den Kopf. Ungeachtet dessen greifen die schwitzigen Hände das bereitliegende Mikrofon. Denn der Wille, sich auf der Bühne zu beweisen, ist mindestens genauso stark. So schildert der in Coswig lebende Manuel Süß die letzten Augenblicke vor seinem ersten Auftritt bei „The Voice of Germany“. Die Castingshow bietet Sängern die Möglichkeit, in der Musikwelt Fuß zufassen. Alle Talente müssen sich durch mehrere Stationen kämpfen, immer wieder die Jury überzeugen. „Genau die Bestätigung die ich gesucht habe“: Den Anfang machen die sogenannten „Blind Auditions“. Hier können sich die Musiker nur auf ihre Stimme verlassen. Alle Juroren sitzen mit dem Rücken zu den Teilnehmern. In die nächste Runde kommt derjenige, bei dem sich mindestens ein Jurymitglied umdreht. Ein enormer Druck also, der auf den Kandidaten lastet. „Als ich auf der Bühne stand, sind meine Arme eingeschlafen“, sagt Manuel Süß. Es habe sich angefühlt, als ob die Hälfte seines Körpers versage. Nachdem sich das erste Juroren-Team umgedreht hatte, fielen fast alle Ängste von ihm ab. „Ich konnte den Moment dann viel mehr genießen.“ Am Schluss blickte der 23-Jährige in die Gesichter aller Juroren. Alle wollten Manuel Süß im jeweiligen Team haben. „Das war genau die Bestätigung, die ich gesucht habe.“ Die Musik geht bei Manuel Süß vor: Seitdem er vier Jahre alt ist, macht der Coswiger Musik. „Das liegt mir einfach in den Genen.“ Mit zehn Jahren produzierte er bereits eigene CDs im Kinderzimmer, verteilte sie anschließend auf dem Schulhof. „Ich kann mithilfe von Musik Emotionen transportieren, das ist fast wie eine Therapie für mich.“ Ein logischer Schritt also, den Weg auf die große Bühne zu wagen. Doch das Ziel für Manuel Süß ist nicht, den Wettbewerb zu gewinnen. Vielmehr gehe es ihm darum, sich als Künstler zu etablieren. Denn er will als Berufsmusiker leben, damit sein Geld verdienen. Dafür ist er sogar bereit, sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Seine Ausbildung zum Sozialassistenten hat er zwar abgeschlossen, aber er arbeitet derzeit nicht in seinem Beruf. Somit habe er im Moment weniger Sicherheit als vorher, doch das nehme er in Kauf, sagt Manuel Süß. Die Musik geht vor. Silbermond als Inspirationsquelle: Um seine Karriere voranzutreiben, braucht er Hilfe. „Mir fehlten professionelle Leute in meinem Umfeld, die mich unterstützen“, sagt der 23-Jährige. Die habe er bei der Castingshow gesucht – und gefunden. Nach seiner „Blind Audition“ entschied sich Manuel Süß für das Juroren-Team von Yvonne Catterfeld und Stefanie Kloß. Besonders die Sängerin von Silbermond war ausschlaggebend für seine Wahl. „Ich bewundere den Werdegang der Band, die haben immer alles auf eine Karte gesetzt.“ Das habe ihn inspiriert. Außerdem kommt Kloß ebenfalls aus Sachsen. Das sei auch ein Grund gewesen. Zur Zusammenarbeit mit den beiden darf Manuel Süß zwar nicht viel sagen. „Aber vor allem Stefanie Kloß hat sich viel Zeit genommen, um uns auf die Bühne vorzubereiten.“ Und das mit Erfolg: Bei dem anschließenden „Battle“ gegen seinen Mitkonkurrenten Etienne Wiebe konnte sich Manuel Süß durchsetzen. Durch die Show ein klares Ziel vor Augen: Bei den „Battles“ treten zwei Sänger aus einem Team gegeneinander an. Die Schwierigkeit dabei: Auch wenn am Ende nur einer weiterkommen wird, singen die Teilnehmer zunächst miteinander. „Es geht darum, eine gute Show abzuliefern“, sagt Manuel Süß. Es sei ein Mix aus Duett und Konkurrenzkampf, denn jeder wolle es schließlich schaffen. Als nächstes muss sich der Coswiger in den „Sing-Offs“ beweisen. Hier treten alle Mitglieder eines Teams gegeneinander an. Von elf Sängern kommen nur zwei weiter. Jeder interpretiert ein anderes Lied – genreübergreifend. Daher wird es am Ende wohl eine sehr individuelle Entscheidung der beiden Jurorinnen sein. Doch selbst wenn Manuel Süß es nicht schaffen sollte, die Show hat ihn bereits jetzt weitergebracht. Für ihn steht nun endgültig fest, dass die Musik sein Leben bestimmen wird. „Und dafür setze ich all meine Energie ein.“ Nächste Folge von „The Voice of Germany“: Donnerstag um 20.15 Uhr bei ProSieben Von Felix Franke