Achim Plato feiert seinen 85. Geburtstag in Dresden

Achim Plato, der 35 Jahre die Freilichtspiele in Schwäbisch Hall als Intendant geleitet hat, feiert am Montag in Dresden seinen 85. Geburtstag. Er wurde 1936 in Riesa geboren, verbrachte seine Kinder- und Jugendzeit in Dresden. Lange Zeit war Achim Plato ein von der DDR Geächteter. Und doch hing er an seiner Heimatstadt und blieb ihr verbunden. Vom Theater besessen: Mit 16 Jahren musste er für 26 Monate aus politischen Gründen in Stasi-Haft. Im Jahr 1955 siedelt er, nur mit einem Köfferchen ausgestattet, in den Westen über. Als Flüchtling erlebte er harte Zeiten in Notaufnahmelagern. Mönche richteten ihn in einem Kloster wieder auf, Plato fasste Fuß in Stuttgart, nahm Schauspielunterricht und studierte Dramaturgie. Vom Theater ist Plato seit jeher besessen. Schon als Schüler hat er den Schauspieler Erich Ponto bewundert. Im Sommer 1960 kam Plato erstmalig nach Schwäbisch Hall, zunächst als Schauspieler und „Mädchen für alles“. Nach dem Tod des Intendanten wurde Achim Plato sein Nachfolger und leitete die Festspiele 35 Jahre lang sehr erfolgreich. Er schaffte es, die großen Feuilletons auf Hall aufmerksam zu machen und entwickelte die Festspiele weiter. Mit seinen Komödien zeigte er, dass nicht nur ernste, weihevolle Stücke für die Treppe vor der Kirche geeignet sind. „Die Treppe führt nicht nur hinauf zur Kirche, sondern auch hinunter auf den Marktplatz – ins volle Leben“, ein echter Plato-Satz. Beratung und Unterstützung: Nach der Wiedervereinigung erhielt Achim Plato sein Elternhaus in Dresden-Plauen zurück und zog in seine Heimatstadt. Er unterstützte beratend die Intendanz der Landesbühnen Sachsen bei der Umgestaltung und inszenierte dort im Stammhaus Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ und auf der Felsenbühne Rathen Schillers „Wilhelm Tell“. Er wurde Mitglied im Neuen Sächsischen Kunstverein sowie der Freunde des Kupferstich-Kabinetts Dresden, dessen Vorsitzender er einige Jahre lang war. Auch wenn Achim Plato als aktiver Gestalter mit dem Theater eigentlich abgeschlossen habe, wie er sagt, pflegt er seinen Kontakt zu Kunst und Kultur, hat ein Abonnement fürs Staatsschauspiel und die Semperoper. *Christian Schmidt, Theater- und Opernregisseur, war von 1991 bis 2011 Intendant der Landesbühnen Sachsen Von Christian Schmidt*