Weil ihr Hund zu viel bellt, droht John und Molly Chester die Wohnungskündigung. Doch statt das Tier irgendwo abzugeben, erfüllt sich das Paar einen lang gehegten Traum. Auf 80 Hektar ausgedörrtem Boden in der Nähe von Los Angeles soll mit finanzieller Hilfe eines Investors und fachlichem Rat eines Ökoexperten eine Farm entstehen, die im Einklang mit der Natur betrieben wird.
Farmbetreiber Chester selbst hat die Entwicklung des Projekts über einen Zeitraum von sieben Jahren dokumentiert. Von seiner Erfahrung als Naturfilmer zeugen etliche hübsche Detailaufnahmen von der Fauna und Flora, die die Farm beleben.
Zudem ist sein Report erfreulich unideologisch – und immer da besonders interessant, wo die Neubauern Rückschläge erleiden und auf unvorhergesehene Probleme stoßen. Doch finden sie stets eine naturnahe Lösung. So werden etwa die Hofenten in die Obstbaumplantage getrieben, wo sie die in Massen eingefallenen Schnecken vertilgen und mit ihrem Kot auch noch den Boden düngen. Die Devise lautet: Lieber die Selbstregulierungskräfte der Natur stärken als die Chemiekeule schwingen. Was die ökologische Seite des Betriebs angeht, ist die Doku denn auch aufschlussreich und inspirierend. Schade jedoch, dass die ökonomische Seite des Farmlebens im Dunkeln bleibt.
„Unsere große kleine Farm“ – Filminfo
Kinostart in Deutschland: 11. Juli 2019
Originaltitel: „The Biggest Little Farm“ (USA)
Regie: John Chester
Altersfreigabe: Ab 0 Jahren
Von Jörg Brandes / RND