Leutewitzer Park wird Thema im Stadtrat Dresden

Patt bedeutet bei einer Abstimmung in einem Ausschuss: Antrag abgelehnt, setzen. In der Debatte zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan zum Wohnungsbau am Leutewitzer Park deutete sich im Bauausschuss eine Pattsituation an: Grüne, AfD und SPD kündigten an, gegen die Pläne eines Investors zu stimmen, Wohngebäude auf ein ehemaliges Gärtnereigrundstück im Dresdner Westen zu bauen. Viele Bäume sind formal ein Wald: CDU, Linke, Freie Wähler und FDP wiederum gaben zu erkennen, dem Vorhaben zuzustimmen. Numerisch gesprochen: Acht gegen acht Stimmen in diesem politisch höchst interessanten Farbenspiel. Am Ende trat Linke-Bauexperte Tilo Wirtz auf die Notbremse und veranlasste mit den Stimmen der CDU die Hebung in den Stadtrat. Heißt: Der Rat wird über den Bebauungsplan entscheiden. Dort werden die Karten neu gemischt. Bleibt es bei den im Ausschuss angekündigten Voten, dürfte es auch hier ein Patt geben: 35 Befürworter, 33 Gegner plus zwei fraktionslose Stadträte auf Seiten derer, die das Vorhaben ablehnen. Die Stimme von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) wird entscheiden. Oder die zufällige Abwesenheit von Stadträten des einen oder anderen Lagers. Lesen Sie auch Anwohner wollen Wald am Leutewitzer Park in Dresden erhalten Das sagt der Investor vom Leutewitzer Park Der Investor hat das Grundstück vor vielen Jahren gekauft. Er konnte seine Pläne lange nicht verwirklichen, jetzt sind Bäume auf dem Gelände gewachsen. Viele Bäume sind formal ein Wald, eine Bürgerinitiative will den Wald erhalten. Und weiß Grüne, AfD und SPD hinter sich. Während sich FDP-Fraktionsvorsitzender Holger Zastrow verwundert die Augen rieb und fragte: „Ich denke, wir haben in Dresden eine Wohnungsnot? Hier will ein Investor Wohnungen bauen und wir wollen ihm den Stuhl vor die Tür setzen?“ Ob es so weit kommen wird: Das wird sich im Rat entscheiden. Von tbh