Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen zwei weitere Männer aus Bosnien erhoben, die im Verdacht stehen, gewerbs- und bandenmäßig unerlaubt Kriegswaffen nach Deutschland gebracht zu haben.
Die Anklagen stehen in Zusammenhang mit dem Fund von 95 Handgranaten, vier vollautomatischen Gewehren, acht halbautomatischen Faustfeuerwaffen und diverser Munition am 18. Februar dieses Jahres am Dresdner Hauptbahnhof. Alles war in einem Auto versteckt.
Fotos der Durchsuchungsaktion
Keine Anhaltspunkte für Terroranschlag
Die zwei nun angeklagten 24 und 28 Jahre alten Männern sollen den Wagen präpariert, die Waffen und Munition darin versteckt und das Auto dann an die beiden mutmaßlichen Fahrer übergeben haben. Diese zwei – ein 17-jähriger Jugendlicher und ein 29-jähriger Mann, beide ebenfalls aus Bosnien – sind bereits Ende Juni angeklagt worden. Sie sollen den Wagen über die tschechisch-deutsche Grenze nach Dresden gefahren haben.
Bundespolizisten war der am Hauptbahnhof parkende Mercedes mit bosnischen Kennzeichen schließlich aufgefallen. Die Befragung der zwei Insassen weckte Zweifel an deren legalem Aufenthalt in Deutschland. Eine erste Kontrolle förderte mehrere scharfe Granaten in der Kofferraum-Verkleidung zutage.
Auf die Spur der mutmaßlichen Hintermänner gelangte die Polizei durch ihre Ermittlungen. Als Motiv steht der gewinnbringende Weiterverkauf der verbotenen Waffen im Raum. Anhaltspunkte für einen geplanten Terroranschlag hätten sich hingegen keine ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft Dresden am Montag mit.
Nun wird das Landgericht Dresden über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Hauptverfahrens entscheiden. Ein Termin steht noch nicht fest. Beide Beschuldigte befinden sich in Untersuchungshaft.
Von fkä