Unbekannte haben die Eingangstür der Dresdner Staatskanzlei am Freitag mit Stollen beworfen, dem traditionellen Weihnachtsgebäck der Einheimischen. Es ist zwar schwer an Kalorien, aber nicht was die Zusammensetzung anbelangt.
Einen Schaden verursachte das Gebäck jedenfalls nicht. Nach Angaben der Polizei wird der Fall derzeit nicht als strafbare Handlung eingestuft. Man habe den Vorfall aber registriert.
In einem „Bekenner*innenschreiben“ erläuterte die „Stollenguerilla“ den Hintergrund des „Stollengate“. Die fliegenden Backwerke seien ein Zeichen an „MP Michael“ und andere Politiker gewesen, die Pflegekräften und Ärzten derartige „Mitbringsel […] bei PR-Besuchen überreichen“. Solche Geschenke seien „absolut nutzlos im Kampf gegen die Pandemie und ein Hohn gegenüber all den Pflegekräften und dem medizinischem Personal, die gerade für einen Hundelohn und an der Belastungsgrenze Leben retten“. Zudem warfen die Verfasser Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) vor, die Pandemie verschlafen und zu spät konkrete Maßnahmen ergriffen zu haben. Die Wirtschaft am Laufen zu halten sei ihm wichtiger gewesen als die Gesundheit der Menschen.
Von RND/dpa/ttr