Zoo Dresden hält am Baustart für neues Orang-Utan-Haus im Sommer 2021 fest

Durch Corona und die damit verbundenen Schließungen bzw. Reglementierungen der Besucherzahlen hat der Dresdner Zoo im Jahr 2020 knapp eine Million Euro weniger eingenommen. Trotzdem hält Zoodirektor Karl-Heinz Ukena am geplanten Bau eines neuen Orang-Utan-Hauses fest. Mit einer Bausumme von 17 Millionen Euro werde es das größte Bauprojekt in der Geschichte des Dresdner Zoos, kündigt er an. Und dass der Bau im Sommer 2021 starten soll. Zoo braucht noch Spenden für neues Orang-Utan-Haus: Weil ein Investitionszuschuss seitens der Stadt aufgrund der aktuellen Lage unwahrscheinlich sei, nehme der Zoo einen Kredit über zwölf Millionen Euro auf. Die dann noch fehlenden fünf Millionen Euro füllt der Zoo zum einen aus Eigenmitteln auf. Zum anderen hat der Zoofreunde Dresden e.V. 500 000 Euro gespendet. Des Weiteren möchte der Zoo noch 1,7 Millionen Euro einwerben. Bis Ende Dezember hätten dem Dresdner Zoo verbundene Menschen aus ganz Deutschland bereits über 126 000 Euro überwiesen. „Das stimmt uns optimistisch, dass unser neues Haus bald Realität werden kann“, so Karl-Heinz Ukena. Im Sommer soll dann auch die Außenanlage des Elefantengeheges erweitert sein. Inventur bei den Tieren: Momentan führt der Zoo seine jährliche Inventur der Tiere durch. „Wir gleichen da immer die Zahlen der Zu- und Abgänge in unseren Büchern mit dem Tierbesatz in den Anlagen ab“, erklärt Wolfgang Ludwig, der zoologische Leiter. „Nein, wir zählen bei großen Populationen sehr kleiner Tiere nicht jedes einzelne“, gibt Zoo-Kurator Matthias Hendel Auskunft. Als Beispiel nennt der die Tausendfüßer und sehr kleine Fische. Im Gegensatz dazu würden Kleinvögel oder auch Nacktmulle, die in großer Zahl im Zoo leben, aber wirklich einzeln aufgelistet. Ganz so einfach ist das nicht, wird deutlich, als Tierpflegerin Annka Lewertoff bei den Zebramangusten ist. Mit leckeren Mehlwürmern lockt sie die flinken Tiere an einen Platz, allerdings wuseln die gierig durcheinander und jeder versucht, das meiste aus der Schüssel zu bekommen. Als eindeutiger Sieger geht Kevin hervor. Er ist mit zehn Jahren der Älteste in der Truppe, hat entsprechend Erfahrung und ist von der Futterschüssel gar nicht wegzubekommen. Nachwuchs nicht nur bei den Trampeltieren: Dann sind Howard und Bernadette („The Big Bang Theory“ lässt grüßen) an der Reihe. Annka Lewertoff lockt zunächst das männliche der Ursons, die auch als Nordamerikanische Baumstachler bezeichnet werden, in seinem Unterschlupf mit Obst und Gemüse auf die Waage. Zehn Kilo schwer ist das Tier, dass zwar ein bisschen plump aussehe, aber ein guter Baumkletterer sei, wie die Tierpflegerin versichert. Immerhin 248 Kilogramm bringt Trampeltiernachwuchs Collin auf die Waage. Der Hengst wird dieses Jahr den Zoo gen Frankreich verlassen. Auch die jungen Schneeleoparden werden an einen anderen Zoo abgegeben, um Inzucht zu vermeiden. Dafür bekommt der Zoo noch vor Ostern zwei Löffelhunde. Bei den Trampeltieren ist bereits wieder Nachwuchs in Sicht, der Ende Februar/Anfang März erwartet werde. „Auch bei den Ameisenbären kündigt sich Nachwuchs an“, nennt Thomas Brockmann ein weiteres Beispiel und dass die Zoomitarbeiter hoffen, dass auch die Faultierdame trächtig ist. 239 Tierarten leben im Dresdner Zoo. Davon sind 80 Vögel, 60 Säuger, 40 Fische, 35 Reptilien, 17 Wirbellose und 7 Amphibien. Für 700 000 Euro wird gerade die Elefanten-Außenanlage erweitert. 17 Millionen Euro Baukosten sind für das neue Orang-Utan-Haus im Zoo geplant. Der Zoo will dafür einen Kredit in Höhe von 12 Millionen Euro aufnehmen. Die Differenz soll aus Eigenmitteln und durch Spenden aufgebracht werden. Von Catrin Steinbach