Wohnen auf dem Putzi-Gelände in Dresden – Grünenplan scheitert im Ausschuss

Nur wenige Stunden, nachdem die Polizei drei besetzte Häuser an der Königsbrücker Straße geräumt hat, sind die Grünen mit einem Plan gescheitert, der ausgerechnet diesen Häusern eine Perspektive geben sollte. Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung stimmte gegen den Antrag „Neue Wohnbauflächen in der Neustadt entwickeln“. Die Niederlage war verheerend: Nur die vier Ausschussmitglieder der Grünen stimmten mit einem „Ja“. Die Linken enthielten sich der Stimme, die SPD war zur Abstimmung nicht mehr anwesend. Bilder von der Räumung des Geländes Der Antrag soll die Verwaltung damit beauftragen, einen Bebauungsplan für das Putzi-Gelände, zu dem die drei leerstehenden Häuser zählen, aufzustellen. Bis zu 150 Wohnungen könnten auf dem Grundstück, auf dem sich auch das Unternehmen Dental-Kosmetik befindet, entstehen, rechnete Grünen-Stadtrat Johannes Lichdi seinerzeit vor, als er den Antrag vorstellte. Es gehe darum, die Neustadt weiterzuentwickeln und „mindergenutzte“ Flächen zu gestalten. Weiterlesen: Grüne fordern – Dental-Kosmetik soll Wohnungen Platz machen CDU: Die Intention ist gut, die Methode nicht: „Wir können die Intention des Antrages ja durchaus teilen“, erklärte Steffen Kaden, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion, „nicht aber die Methodik.“ Die Art und Weise sei nicht zielführend. Zuerst müsse ein geeignetes Grundstück für Dental-Kosmetik gefunden werden, ehe über die Gestaltung der Betriebsflächen in der Neustadt gesprochen werden könne. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sei mit der Geschäftsführung im Gespräch. Es sei durchaus anzustreben, dass der Betrieb seinen Standort aus dem Zentrum der Neustadt verlagert, so Kaden. „Aber das muss zuerst geklärt werden. Es geht um 120 Arbeitsplätze.“ Die Linken wiesen im Ausschuss darauf hin, dass ein Bebauungsplan für das Grundstück letztlich kapitalstarken Investoren in die Karten spielen werde. Diese würden dann die Flächen mit teuren Wohnungen bebauen und die Gentrifizierung der Neustadt weiter vorantreiben. Die Partei und die Piraten, die im Ausschuss nicht vertreten sind, lehnen die Pläne der Grünen ebenfalls ab. Diese würden einfallsloser Investorenarchitektur Vorschub leisten, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Mehr zum Thema: • Mit SEK-Hilfe: Polizei räumt besetzte „Putzi“-Häuser in Dresden Von Thomas Baumann-Hartwig

Abstimmung - Wohnen auf dem Putzi-Gelände in Dresden – Grünenplan scheitert im Ausschuss