Wird das Sachsenbad in Dresden-Pieschen zum Innovationscampus?

Die Stadtverwaltung bereitet den Verkauf des Sachsenbades vor. Das teilte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) auf Anfrage der DNN mit. Die Verwaltung habe drei Gebote für das Sachsenbad erhalten, von denen sie jetzt eines dem Stadtrat vorschlagen werde. Zu den Details werde er sich nach verwaltungsinterner Abstimmung und Bestätigung durch den Oberbürgermeister äußern. Es ist ein offenes Geheimnis, dass ein Bewerber zum Zug kommen soll, der das Bad nicht reaktivieren will. Das historische Gebäude soll zu einem Innovationscampus mit Großraumbüros für die Kultur- und Kreativwirtschaft umgebaut werden. Mit diesem Konzept kann zwar der Verfall des seit 25 Jahren leerstehenden Bauwerks gestoppt werden. Der Wunsch vieler Dresdner, dass wieder Wasser ins Sachsenbad kommt, erfüllt sich aber nicht. Investor muss ohne Zuschüsse auskommen: Das liegt daran, dass einer der drei Bewerber sein Angebot zurückgezogen hat. Der Interessent wollte Spa- und Gesundheitsgebote im Sachsenbad etablieren, warf aber im Herbst die Flinte ins Korn. Ein zweiter Interessent hatte den Plan, das Schwimmbad zu reaktivieren. Aber er wollte die öffentlichen Flächen an die Stadt verpachten. In der Konzeptausschreibung stand, dass die Investoren ohne öffentliche Zuschüsse auskommen müssen. Deshalb kommt der Bewerber nicht zum Zuge und dem Stadtrat wird wohl ein Beschluss vorgelegt, der eine Nutzung des Sachsenbades als Schwimmhalle ausschließt. Ob sich eine Mehrheit für diese Entscheidung findet, ist völlig offen. Eine Bürgerinitiative setzt sich für ein Sachsenbad mit Wasser ein, diese findet in verschiedenen politischen Lagern Sympathien. Es werden durchaus Stimmen laut, die fordern, das für die Sanierung der Robotron-Kantine vorgesehene Geld für das Sachsenbad zu verwenden. Im Gegensatz zum schmucklosen Flachbau im Zentrum handele es sich beim 1929 eröffneten Sachsenbad um ein echtes Baudenkmal. Und ein Stadtteilzentrum für Pieschen. Von Thomas Baumann-Hartwig

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