Im Tarifkonflikt beim Dresdner Chiphersteller Globalfoundries (GF) haben sich am Mittwoch nach Gewerkschaftsangaben mehrere Hundert Mitarbeiter an einem Warnstreik beteiligt. „Die Gewerkschaft hat einen langen Atem und genug Power für einen langen Arbeitskampf“, sagte die Sprecherin der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie, Landesbezirk Nordost, Karin Aigner, auf Anfrage. Die Gewerkschaft strebt eine Tarifbindung erst mal über einen Haustarifvertrag an.
Rund 3200 Mitarbeiter
Das Unternehmen warf der Gewerkschaft vor, einen Millionenschaden in Kauf zu nehmen: „Das ist unverantwortlich und fahrlässig, und wir ergreifen alle Maßnahmen, um die Integrität der Produktion sicherzustellen. Wir wollen nicht, dass der Disput zwischen uns und der Gewerkschaft auf dem Rücken unserer Kunden ausgetragen wird“, sagte GF-Sprecher Jens Drews. Es sei Pflicht des Unternehmens, für eine gute Zukunftsperspektive des Standortes und seiner rund 3200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sorgen. „Aus diesem Grund werden wir uns nicht leichtfertig auf einen Weg Richtung Haustarifvertrag begeben“, so Drews.
Mehr Rechte, mehr Geld und faire Arbeitszeit
Der Landesbezirksleiter Nordost und Verhandlungsführer Oliver Heinrich sagte: „Ich habe noch bis vor wenigen Minuten inständig gehofft, dass uns die Geschäftsführung endlich ihre Hand für Tarifverhandlungen reicht und wir diesen Warnstreik abblasen können.“ Er betonte: „Aber stattdessen haben sie nur mit weiteren Worthülsen die Luft bewegt und versucht, mit 100-Euro-Streikbrechergeld Kolleginnen und Kollegen davon abzubringen, sich an unserem Warnstreik zu beteiligen.“
Die Mitarbeiter kämpften für einen Tarifvertrag, der ihnen „mehr Rechte, mehr Geld und eine faire Arbeitszeit“ bringe. „Wir wollen eine Tarifbindung für die Beschäftigten bei Globalfoundries“, betonte Heinrich. Laut Aigner liegt der Ball nun bei GF.
Von dpa/DNN