Wann die ersten kommunalen Sozialwohnungen in Dresden fertig sind

Nur eine Baustelle muss ruhen – die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden schöpft trotz Corona-Krise aus dem Vollen. Und verspricht Mietinteressenten einen besonderen Service auf der Internetseite, so Geschäftsführer Steffen Jäckel im DNN-Interview. Frage: Herr Jäckel, zunächst: Wie geht es Ihnen und Ihren Beschäftigten? Steffen Jäckel: Vielen Dank für die Nachfrage. Uns allen geht es gut. Wir sind bisher von dem neuartigen Virus verschont geblieben. Vielleicht deshalb, weil wir uns alle sehr streng und auch schon frühzeitig an die auferlegten Regeln gehalten haben. Auch im Team haben wir strenge Hygienemaßnahmen eingeführt, um uns zu schützen. Wie arbeiten Sie? Im Büro oder im Homeoffice? Die Mitarbeiter arbeiten zum Teil im Büro am Schützenplatz 14, aber auch wegen der Betreuung der Kinder im Homeoffice. In dieser Situation sind wir sehr froh, bereits von Anfang an in die notwendige Computer- und Kommunikationstechnik investiert zu haben, die ein ortsunabhängiges und sicheres Arbeiten auch in solchen Situationen ermöglicht. Wir sind aus dem Wohnzimmer oder der Küche heraus genauso arbeitsfähig wie im Büro. Das tägliche DNN Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Dresden täglich gegen 7 Uhr im E-Mail-Postfach In regelmäßigen Telefonkonferenzen bleiben wir in Kontakt und können gemeinsam Entscheidungen treffen oder neue Aufgaben ansprechen. Das ist für unser junges WiD-Team auch eine Bewährungsprobe. Funktionieren die Prozesse, die wir uns in der Theorie ausgedacht haben? Bis jetzt konnten wir auf alles reagieren und nach kurzer Anpassung der heimischen Arbeitswelt weiterarbeiten. Wie sieht es auf den Baustellen der WiD derzeit aus? Wann sind die ersten neuen Sozialwohnungen fertig? Im Moment sind wir unter diesen Umständen noch sehr zufrieden. Auf der Ulmenstraße werden die Restarbeiten in den Wohnungen durchgeführt und fertiggestellte Wohnungen gereinigt. Im Außenbereich werden nach Ostern die Balkonverkleidungen angebracht, die Außenanlagen gestaltet und die einzelnen Gewerke werden abgenommen – bis jetzt ohne große Nacharbeiten. „Danke an dieser Stelle für die starke und zuverlässige einheimische Bauwirtschaft“: Am Nickerner Weg gehen die Arbeiten auch weiter voran. Das Haus A soll nach Ostern ebenfalls fertiggestellt werden. Dann kann die Vermietung beginnen. Die Außenanlagen werden parallel dazu hergestellt. Diese Woche kommen die ersten Spielgeräte. Das Haus B folgt geringfügig später. Bis Jahresende sind in Nickern alle Gebäude bezugsfertig. Wie sieht es auf den Baustellen aus, die die WiD begonnen hat? Die Baustellen Alemannenstraße, Lugaer Straße 3d, 3e und Lugaer Straße 7, Kipsdorfer Straße sowie Jüngststraße sind aktiv. Darüber sind wir sehr froh. Die Firmen arbeiten. Hier zahlt es sich aus, wenn man mit lokalen sächsischen Gesellschaften die Bauvorhaben realisiert. Kritisch könnte es werden, wenn kein Material mehr bestellt und geliefert werden kann. Die Zeiten von Lagerhaltung sind vorbei, heute kommt alles just-in-time und die Lager sind die Lkws auf der Autobahn. Solange die fahren, kann weitergearbeitet werden. Andernfalls müssten die Baustellen erst mal eingestellt werden. Danke an dieser Stelle für die starke und zuverlässige einheimische Bauwirtschaft. Lesen Sie auch: Führt Corona zum Umdenken in Sachsens Wirtschaft? Mussten Sie auf einer Baustelle einen Stop verhängen? Die einzige Baustelle, auf der bereits jetzt niemand mehr arbeitet, ist das Vorhaben in der Bulgakowstraße. Hier liefen gerade die Tiefbauarbeiten. Leider kann wegen der Corona-Vorschriften die Kampfmittelbeseitigung nicht mehr arbeiten, weil bei einem riskanten Fund auch die Maßnahmen zum Schutz der Diensthabenden nicht gewährleistet werden können. Wir hoffen, dass hier in Kürze eine praktikable Lösung gefunden wird und wir weiterarbeiten können. Dieses Szenario könnte uns auch bei Baustellen drohen, bei denen wir in Kürze mit den Tiefbauarbeiten beginnen wollten. Dazu zählen insbesondere die Bauvorhaben Schäferstraße und Fröbelstraße. 360-Grad-Rundgang im Netz statt Besichtigung vor Ort: Wann werden Sie mit der Vermietung der fertigen Wohnungen beginnen? Das können wir jetzt noch nicht sagen. Wir werden die Interessentengespräche und vor allem die Vor-Ort-Besichtigungen erst beginnen können, wenn die Corona-Schutzmaßnahmen gelockert werden und die Kollegen aus dem Homeoffice zurück sind, also Schulen und Kindergärten wieder geöffnet haben. Die Interessenten haben wir informiert und unsere beiden Kolleginnen im Homeoffice halten den Kontakt. Also müssen die Interessenten Geduld haben? Wir nutzen jetzt die Zeit und bauen zügig eine Vermietungsseite auf unserer Homepage auf. Dabei stellen wir die durch uns zu vermittelnden Wohnungen mit Grundriss und Exposé vor und bieten den Interessenten die Möglichkeit, über einen 360-Grad-Rundgang erste Einblicke in die Wohnungen zu erlangen. Unser Appell an die Interessenten: Bitte schauen Sie immer wieder auf unsere Seite. Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten 14 Tagen damit online gehen. Wir bieten diesen Service kurzfristig als Alternative zum individuellen Besichtigungstermin an. Irgendwie muss es ja weiter gehen. Das geplante Fest zur Fertigstellung unseres ersten WiD-Hauses müssen wir derzeit etwas verdrängen. Mal sehen, ob uns dafür auch noch eine virtuelle Lösung einfällt. Wo stehen Sie noch in den Startlöchern? Wir werden natürlich neue Baustellen beginnen. An den Standorten Bamberger Straße und Nöthnitzer Straße haben wir Platz für die Bauarbeiten geschaffen. An der Ockerwitzer Straße werden die alten Gebäude im April abgerissen. Wie viele Wohnungen sind gegenwärtig im Bau? Insgesamt handelt es sich um 229 Wohnungen, die derzeit errichtet werden. Davon werden dieses Jahr voraussichtlich 70 Wohnungen bezugsfertig, im nächsten Jahr 159 Wohnungen. Weitere Baustellen mit geplanten 281 Wohnungen wollen wir in diesem Jahr noch beginnen. Ob diese immer pünktlich starten können oder mit zeitlichen Verzügen zu rechnen ist, werden wir sehen. Wir möchten dennoch da, wo es möglich ist, anfangen. Wir wollen unserem Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ein weiteres Stück näher kommen. Alle aktiven und geplanten WiD-Baustellen im Überblick: Wie stimmen Sie sich eigentlich mit Planungsbüros ab? Auch die Planungen an den anderen Standorten dürfen jetzt nicht stehen bleiben. Unsere Ingenieurbüros arbeiten teilweise auch in ihren Homeoffices. Aufgrund der speziell ausgestatteten PC-Arbeitsplätze mit ausgesprochen speicher- und prozessorintensiver Software ist das nicht uneingeschränkt möglich. Hier wird es zu der einen oder anderen Verzögerung in den Planungsprozessen kommen. Die einzelnen Planungsschritte lassen sich im Moment nicht optimal abstimmen, weil Telefonschaltungen oder Videokonferenzen hierfür nur bedingt geeignet sind. Wir werden in den Zeitschienen für die Planungsschritte etwas nachjustieren müssen. Wie kommen Sie zu den Unterschriften für Ihre Verträge? Bleibt da jetzt viel liegen? Das WiD-Team muss die Finanzierungen für die vielen Baustellen vertraglich fixieren. Zum Glück haben wir alle derzeit erforderlichen Fördermittelverträge in der letzten März-Woche unterschrieben. Das wäre jetzt angesichts der Arbeitseinschränkungen in der Stadtverwaltung kaum mehr zu leisten gewesen. Aber auch das haben wir gemeinsam noch geschafft und können jetzt die Zeit nutzen, um die Bankenfinanzierungen auszuschreiben und abzuschließen. Die Zusammenarbeit mit unseren Finanzierungspartnern funktioniert auch in diesen Zeiten, obwohl sich diese derzeit auf die Krisenbewältigung von klein- und mittelständischen Unternehmen konzentrieren. Die Situation ist besonders, aber wir reden mit unseren Partnern und gehen aufeinander zu – so kommt man auch durch solche Zeiten gut gemeinsam durch. Ebenfalls interessant: Erste Einblicke: Das sind Dresdens neue Sozialwohnungen in Leuben Die WiD erhält 327 Wohnungen auf einen Schlag Von Thomas Baumann-Hartwig

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