Knapp 20 Jahre dabei und immer noch nicht müde – Vor fast zwei Jahrzehnten rief Sebastian Girbig alias „Slider“ mit seinem Team das „Urban Syndroms - Graffiti Festival“ ins Leben. Über die vergangenen Jahre konnte sich das Festival nicht nur in der Dresdner Szene einen Namen machen. So ist der nahezu älteste Graffiti Jam auch auf internationaler Ebene bekannt und lockt jährlich Gäste aus aller Welt an. Daher verwundert es nicht, dass sich auch an diesem Wochenende über 50 Street-Artists aus ganz Deutschland, Mexiko, Norwegen und Tschechien im Spike in Dresden versammelten.
Während der Freitag eher als Warm-up genutzt wurde, konnten die Künstler am Sonnabend und Sonntag ihre Kreativität zeigen. Jeder Teilnehmer bekam dafür vorab eine eigene Fläche zugewiesen, die er frei gestalten konnte. Konkurrenzkampf? Fehlanzeige. Stattdessen steht der Spaß im Vordergrund. „Hier geht es nicht darum, wer der bessere Sprayer ist. Wir wollen einfach gemeinsam kreativ sein“, erzählt Girbig weiter. Mittlerweile seien jedes Jahr bekannte Gesichter dabei, was aus dem Festival eine Art Familientreffen mache. „Die Leute kommen Jahr für Jahr wieder und bringen außerdem ihre Kumpels mit. So wächst die Gruppe immer weiter und weiter. Ich glaube, gerade deshalb gibt es uns jetzt schon seit fast 20 Jahren.“
Nachdem das Festival eine Zeit lang auch an anderen Orten – zum Beispiel in Gorbitz in einem Tunnel – stattgefunden hatte, kehrten die Veranstalter in den letzten Jahren zurück ins Spike. Sehr zur Freude von Sebastian Reichert. Der Cottbusser mit dem Künstlernamen „trick17“ ist zum dritten Mal dabei und schätzt besonders die Location. „Das Spike ist cool. Es gibt hier echt schöne Möglichkeiten zum Sprayen und die Organisation ist echt gut. Außerdem freue ich mich auf das Zusammentreffen mit vielen spannenden Leute, die die gleiche Leidenschaft dafür haben.“
Einige der Künstler könnten den Dresdner Besuchern bekannt vorgekommen sein. So wurden im vergangenen Jahr einige der Teilnehmer an die Veranstalter der Ausstellung „Magic City“ vermittelt. Außerdem kümmerte sich das Spike Team um die Betreuung der Workshops für Nachwuchstalente.
Von Justine Büschel