„Ich hab im Moment Null Information“, sagte der Verdi-Handelsexperte für Sachsen, Sachen-Anhalt und Thüringen, Jörg Lauenroth-Mago, am Dienstag.
Karstadt hatte kurz vor dem Auslaufen des Sanierungstarifvertrages Ende August die Streichung von bundesweit 2000 Vollzeitstellen angekündigt. Allerdings soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Lauenroth-Mago kritisierte die Streichpläne. „Es gibt diese Zahl von Karstadt, die erschreckt und erzeugt psychische Anspannung“, sagte der Gewerkschafter. „Was den Verkauf betrifft, hätte ich eher eine Strategie erwartet, die das Personal stärkt“, sagte er. Außerdem hätten die Karstadt-Beschäftigten drei Jahre lang verzichtet, in der Hoffnung, das neue Management werde das Ruder herumreißen.
Karstadt betreibt in Mitteldeutschland Kaufhäuser in Dresden, Leipzig, Magdeburg, Dessau und Erfurt. Nach den Angaben von Lauenroth-Mago sind dort insgesamt rund 1500 Menschen beschäftigt. Nach Informationen von Verdi Baden-Württemberg sollen die Streichungen in drei Wellen ablaufen. Dabei sollen 2013 etwa 900 Stellen wegfallen, 2014 nochmal 1000 und 2015 dann noch rund 100. Karstadt war 2009 in die Insolvenz gerutscht und dann ein Jahr später von dem Investor Nicolas Berggruen übernommen worden.
dpa