Städtisches Klinikum Dresden setzt Corona-Schnelltests ein

Die Notaufnahme des Städtischen Klinikums Dresden verzeichnet keinen Einbruch der Patientenzahlen. „Während in der ersten Coronawelle im Frühjahr Menschen aus Angst vor Ansteckung zu Hause geblieben sind, so trauen sich jetzt erkrankte Personen jetzt, die 112 zu wählen“, erklärte Dr. Mark Frank, Leiter der Notaufnahme des Klinikums. „Jetzt kommen die Patienten ganz normal“: Ärzte hatten im Frühjahr davon berichtet, dass Patienten Symptome wie Rückenschmerzen oder Übelkeit ignoriert hätten und auch Personen mit einem leichten Schlaganfall nicht in die Klinik gekommen seien. „Jetzt kommen Patienten mit akuten und schweren Erkrankungen ganz normal.“ Allenfalls die Zahl der Bagatellvorstellungen sei etwas gesunken. Jeder Patient, der in die Notaufnahme eingeliefert wird, erhält einen Corona-Test. Seit vergangener Woche steht dem Städtischen Klinikum laut Sprecherin Viviane Piffczyk ein Kontingent an Schnelltests zur Verfügung, bei denen das Ergebnis nach einer halben Stunde feststeht. Schnelltests erhalten Patienten, die beispielsweise schnell operiert oder verlegt werden müssen. Tests für alle Patienten in der Notaufnahme: Allerdings werden die Ergebnisse der Schnelltests mit einem PCR-Test überprüft, bei dem die Wartezeit auf das Ergebnis vier oder acht Stunden beträgt, so die Sprecherin. Die Schnelltests seien während des Zulassungsverfahrens nur an einer kleinen Patientengruppe getestet worden, deshalb gehe das Städtische Klinikum auf Nummer sicher. „Wenn die Ergebnisse der Schnelltests und der PCR-Tests innerhalb mehrerer Wochen nahezu identisch sind, wird die Doppeltestung entfallen“, so Piffczyk. Für die Aufnahme von Patienten auf „normalen“ Stationen hat das Klinikum einen Fragebogen erarbeitet, mit dem Bewegungsradius, Kontakte und Symptome abgefragt werden. „Wenn es auch nur eine positive Antwort gibt, wird der Patient getestet“, erklärt die Sprecherin. Wenn jeder Patient, der neu aufgenommen wird, auf Corona getestet würde, wären die Kapazitäten schnell erschöpft. „Der Markt für Tests ist leergegrast“, weiß die Sprecherin. Das Städtische Klinikum hat seine Kapazitäten breit aufgestellt und lässt sich von mehreren Anbietern mit Tests beliefern, um Engpässe zu vermeiden. „Wir müssen für unsere Mitarbeiter und die Patienten hohe Standards gewährleisten“, so Piffczyk. Von Thomas Baumann-Hartwig