Die Architekturinitiative StadtbilDD hat eine breite Bürgerbeteiligung für die Gestaltung des Ferdinandplatzes gefordert. Auf dem innerstädtischen Areal an der Prager Straße soll bis 2024 ein Verwaltungszentrum für 1600 Beschäftigte der Stadtverwaltung errichtet werden. Gleichzeitig soll das Gebäude des Karstadt-Kaufhauses einen Abschluss erhalten.
Die Stadtverwaltung hat bereits im vergangenen Jahr einen Wettbewerb zum städtebaulichen Konzept für das Areal abgeschlossen. Am 22. März soll nun der Stadtrat die ersten Weichen für den Neubau stellen und den Zeitplan der Verwaltung bestätigen. Die Stadt will den Auftrag im sogenannten wettbewerblichen Dialog an einen Generalübernehmer vergeben. Dieses Verfahren wurde bereits beim Kraftwerk Mitte angewendet. Der Generalübernehmer verpflichtet sich dabei, die geplanten Gebäude zu einem Festpreis zu errichten.
StadtbilDD forderte vor diesem Hintergrund die Verwaltung auf, die Planungsvorschläge für die Gebäude zu veröffentlichen und eine breite Bürgerbeteiligung zu ermöglichen. Ähnlich wie beim Wettbewerbsverfahren für das Königsufer und den Neustädter Markt sollten den Bürgern umfangreiche Möglichkeiten zur Mitsprache eingeräumt werden, so die Initiative.
Es dürfe nicht dazu kommen, dass eine institutionalisierte Jury eine Entscheidung treffe, ohne die Meinungslage der Bürger zu erfassen. Es dürfe kein modernistischer Entwurf erzwungen werden, so StadtbilDD, stattdessen sei eine offene und faire Debatte zu führen.
Die Initiative begrüßt das städtebauliche Konzept des Wettbewerbssiegers „Barocde Architects“. Mit einem eigenen Konzept zur Fassadengestaltung wolle man einen konstruktiven Beitrag zur Anregung leisten und die Verantwortlichen ermutigen, diese Chancen zu nutzen, so StadtbilDD.
Laut Zeitplan der Verwaltung sollen die Pläne für den Ferdinandplatz bis Juli 2018 öffentlich vorgestellt werden. Die Vergabe an einen Generalübernehmer soll im Oktober 2020 erfolgen. Die Nutzungsaufnahme im Verwaltungsneubau ist für Januar 2024 vorgesehen. Als Zielstellung wurde eine herausragende Architektur mit einem hohen Anspruch an Funktionalität und Innovationen hinsichtlich der Bau- und Ressourceneffizienz formuliert. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain geht von Baukosten in Höhe von rund 162 Millionen Euro aus.
Von Thomas Baumann-Hartwig