So gehen Automobilzulieferer mit dem Shutdown in der Corona-Krise um

Die TD Deutsche Klimakompressor GmbH (TDDK) hat ihre Produktion eingestellt. Wie es in einer Mitteilung der Geschäftsleitung an die Beschäftigten heißt, hat am Montag ein Krisenstab seine Tätigkeit aufgenommen. Dieser soll die „lebensnotwendigen Funktionen“ des Werkes aufrecht erhalten. Dazu zählen laut der Mitteilung die Haustechnik, die IT, die Lohnrechnung, das Rechnungswesen sowie die Annahme der aus Japan ankommenden Komponenten. Diese Tätigkeiten sollen „unter Beachtung der notwendigen räumlichen Abstandsregeln und Hygienevorschriften“ weiterhin ausgeführt werden. Vollbremsung der Automobilindustrie: Die Geschäftsleitung begründet ihre Maßnahme mit der „Vollbremsung, mit der die europäische Automobilindustrie in der vergangenen Woche ihre Produktion eingestellt hat.“ Erst wenn diese wieder den Bau von Autos aufnimmt und damit Kfz-Klimakompressoren braucht, will auch TDDK erneut an den Start gehen. Ob diese „erzwungene Aussetzung unserer Geschäftstätigkeit“ zwei, drei, vier oder mehr Wochen dauert, könne heute noch niemand sagen, heißt es weiter in dem Schreiben. Fast alle Beschäftigten seien zu Hause, da sich dem wichtigsten Anliegen – der Gesundheit der Belegschaft und ihrer Familien – alles andere unterzuordnen habe. Für notwendige Fahrten zu ihrem Arbeitgeber benötigen TDDK-Mitarbeiter einen Passierschein. Mit TDDK schließt einer der wichtigsten Betriebe der Automobil-Zulieferbranche in der Region vorerst seine Pforten. Die Tochter der Toyota Industries Corporation und der Denso Europe B.V. nahm ihre Produktionsstätte in Straßgräbchen im April 2000 in Betrieb und hat seitdem eine hohe zweistellige Millionenzahl von Klimakompressoren ausgeliefert – im August 2018 wurde der 50-Millionste gefeiert. Die Mitarbeiterzahl liegt nach neuesten Angaben bei rund 950. Zu den Abnehmern gehören fast alle namhaften europäischen Automobilhersteller. Batterieproduzent macht weiter: Weiter gearbeitet wird hingegen bei der Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG in Kamenz, einer Tochter der Mercedes-Benz AG, die für den Automobilkonzern Fahrzeugbatterien herstellt. „Der Standort Kamenz verfügt über zwei Batteriefabriken und ist ein wichtiger Teil des globalen Batterie-Produktionsverbunds von Mercedes-Benz Cars mit Standorten auf drei Kontinenten. Wichtige strategische Anlaufthemen sind von den aktuellen Arbeitsunterbrechungen ausgenommen. Dazu gehören im Rahmen unserer Elektrooffensive die Batteriefabriken in Kamenz. Deshalb läuft der operative Betrieb im Werk Kamenz aktuell weiter“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit. Und weiter: „Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter steht für Daimler an erster Stelle. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion haben wir zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen das Covid-19 ergriffen.“ Zwei Wochen Zwangsurlaub: Dazu zählen unter anderem ein gestaffelter Schichtwechsel, eine Entzerrung der Pausenzeiten, eine Minimierung der Gruppentreffen durch digitale Schichtübergaben sowie Anpassungen bei der Kantinennutzung. „Sofern es die Aufgabe zulässt, arbeiten auch unsere Beschäftigten in Kamenz mobil von zu Hause“, so die Sprecherin, die folgenden Ausblick gibt: „Wir beobachten die Entwicklungen sehr genau, sind im Austausch mit den jeweils zuständigen Behörden und passen unsere Maßnahmen entsprechend an.“ Weiter geführt wird auch das in Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachsen initiierte Pilotprojekt zu einem Fachkräfteaustausch mit China. Dazu die Daimler-Sprecherin: „Wir haben bisher durchweg positive Erfahrungen gemacht. Insgesamt sind aktuell rund 60 chinesische Mitarbeiter im Rahmen dieses Fachkräfteaustauschs bei der Accumotive beschäftigt. Eine Ausweitung des Programms ist momentan nicht geplant. Ziel des Projektes ist neben dem Austausch von Fachkompetenz auch ein kultureller Austausch.“ Die Sprecherin selbst geht jetzt übrigens selbst in einen zweiwöchigen Zwangsurlaub: „Die Daimler-Gruppe hat entschieden, den Großteil ihrer Produktion in Europa sowie die Arbeit in ausgewählten administrativen Bereichen für einen Zeitraum von zwei Wochen auszusetzen.“ Schrieb es und räumte ihr Büro… Nur 6 Neuerkrankungen am Sonntag in Dresden Welche Probleme am Corona-Bürgertelefon in Dresden gelöst werden Kretschmer zur Corona-Krise: „Wir müssen bis Ostern warten“ Chef der Uniklinik Dresden: „Wir sind für italienische Corona-Patienten gerüstet“ Bäcker, Fleischer, Fahrrad- und Kfz-Werkstätten: „Wir haben geöffnet!“ Millionen-Finanzpaket: So will Dresden in der Corona-Krise helfen So können Sie Geschäften, Gastronomie und Freiberuflern in der Region Dresden jetzt helfen Corona in Dresden: Diese Artikel sollten Sie gelesen haben Coronavirus in Sachsen: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Von Uwe Menschner

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