Ski-Weltcup in Dresden: Hohn für die Umwelt?

Am 19. und 20. Dezember sprintete die Skilanglaufelite am Dresdner Elbufer um Weltcuppunkte. Die Veranstaltung sorgt wie in den vergangenen Jahren bei Umweltschützern für Kritik. Auch die Meinung von DNN-Lesern ist eindeutig. Koste es (die Umwelt), was es wolle: Ski-Weltcup in Dresden, welch eine Hohn für beziehungsweise gegen die Umwelt! Muss dieser Umwelt-Wahnsinn an der Elbe stattfinden? Dresden liegt auf lediglich 113 Meter über Normal Null und ist damit kein wirklich schneesicherer Ort für Wintersport. Wie in den vergangenen Jahren fand dieses Sport-Event wieder bei hohen Plusgraden und Regen statt. Mit großem umweltschädigendem Aufwand betrieben, wird verzweifelt versucht, fragwürdige und ausschließlich wirtschaftliche Interessen zu befriedigen. Umweltgedanken scheinen in Sachsen überhaupt keine Rolle zu spielen und sprechen eine eindeutige Sprache. Koste es (die Umwelt), was es wolle. Wo sind in diesem unwürdigen Spektakel auf Kosten der Umwelt unsere politischen Parteien, die sich für die Umwelt einsetzen? Wo sind hier die jungen Parteimitglieder, die für einen schonenden Umgang mit der Umwelt auf die Straßen gehen? Warum funktionieren die politischen Mechanismen wie Parteien und Umweltämter nicht? Am Flughafen Klotzsche wurde in den letzten Wochen bei Plusgraden unter Einsatz von Wasser und Elektrizität tonnenweise Kunstschnee in Hallen produziert und energieaufwendig eingelagert. Dieser Kunstschnee wurde mittels hunderter Lkw-Fahrten an die Elbe transportiert. Mit Räumfahrzeugen und schweren Geräten wurde eine Laufstrecke von ein paar hundert Metern Schnee präpariert, wozu eine Menge an chemischen Substanzen benötigt wurde, um den Schnee für zwei Tage haltbar zu machen. Welch ein Umwelt-Wahnsinn! Es muss davon ausgegangen werden, dass auch das „einfache Abtauen“ des mit einem hohem Anteil an anorganischen Salzen präparierten Schnees nicht ohne ökologische Belastungen für die Elbwiesen, das Grundwasser und die Elbe stattfinden. Lesen Sie auch: Lob für Dresdner Ski-Weltcup - Zukunft trotz Visionen offen Und kaum jemand interessiert sich für dieses Spektakel. Nicht nur, weil dieses Jahr Corona herrscht, sondern überhaupt. Aber angeblich rechtfertigen die Einschaltquoten diese umweltschädliche Handlungsweise. Anders in Lillehammer, Norwegen: Dort wurde der diesjährige geplante Weltcup wegen Schneemangels kurzerhand abgesagt. Lillehammer liegt auf etwa 500 Meter über Normal Null. In Sachsen fehlt es offenbar noch immer auf vielen Ebenen am für unsere Zeit notwendigen Bewusstsein für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Solange vor allem die politisch Verantwortlichen weiterhin umweltschädigende Entscheidungen favorisieren, um wirtschaftlich fragwürdige Vorteile/Einschaltquoten zu erzielen, wird sich wohl insgesamt wenig ändern. Politik sollte noch immer eine Vorbildwirkung für unsere Gesellschaft haben. Auch in Sachsen! Helmut Haussner In diesen Zeiten ein bedenkliches Event: Das Wetter war zwar zum Ski-Weltcup erstklassig, die Ergebnisse, beziehungsweise d ie Leistungen der Sportler eher mäßig. Den wintersportbegeisterten Dresdnern und dem von Herrn Kindermann in Aussicht gestellten Ansehen der Stadt wurde aber, außer immensen Kosten für die Schneeproduktion und den Transport vom Flughafen zum Elbufer, kein Gefallen getan. In Zeiten von Corona und überall klammen Kassen ist so ein Event mehr als bedenklich. Auch sind die veröffentlichten Zahlen über die Kosten des Spektakels eigentlich unbezahlbar. Da gibt es für die Stadt Dresden bestimmt notwendigere oder sinnvollere Dinge zu bezahlen. Von zweckentfremdender Verwendung von Trinkwasser bis zu den Energiekosten wurde in der Presse auch schamhaft geschwiegen. Hier versucht sich nur Herr Kindermann wichtig zu machen, indem er den Dresdner Stadtvätern eingeredet hat, das Ansehen der Stadt gewaltig zu erhöhen. Ein Glück, dass der mit den blauäugigen Stadtvätern ausgehandelte 5-Jahresvertrag bald ausläuft. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar. Um möglichst viele Leser zu Wort kommen zu lassen, müssen wir uns vorbehalten, die Briefe zu kürzen. Jede Zuschrift wird beachtet, auch wenn sie nicht veröffentlicht bzw. beantwortet werden kann. Zuschriften unserer Premiumkunden (Abonnenten) werden bevorzugt berücksichtigt. Bitte daher immer Abonummer und Adresse angeben. Unsere Mitarbeiterin Monika Löffler freut sich über Ihre Zuschriften. 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