Mit dem symbolischen Spatenstich hat die sächsische SPD zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt und der Herbert- und Greta-Wehner-Stiftung am Montag den Startschuss für das künftige Herbert-Wehner-Haus gegeben. In direkter Nachbarschaft zum Landtag entsteht an der Devrientstraße die neue Parteizentrale, die 2018 fertig sein soll.
Zunächst sind aber die Kampfmittel-Experten im Einsatz: In den kommenden Tagen werden rund 260 Löcher in die Erde gebohrt, die je sechs Meter in die Tiefe reichen. Mittels Magnetfeldmessung soll so erkundet werden, ob sich nicht doch noch Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg im Erdreich befinden. Ist die Baustelle sicher, beginnen ab Mitte Juni die Vorbereitungen für die bis zu elf Meter tiefe Baugrube. Dafür muss auch die Devrientstraße für rund eine Woche halbseitig gesperrt werden. Klappt auch das reibungslos, soll der Tiefbau bis Ende August abgeschlossen sein.
Danach wächst für einen einstelligen Millionenbetrag ein fünfstöckiges Gebäude in die Luft. Neben der SPD werden darin auch die Arbeiterwohlfahrt, das Wehner-Werk sowie die Herbert- und Greta-Wehner-Stiftung einziehen. Das Gebäude wird von der Konzentration GmbH, der Immobilienholding der SPD, errichtet. Das Haus wurde von Jan Wiese Architekten entworfen, für die Fassadengestaltung sind Hinrichs Wilkening Architekten verantwortlich.
Herbert Wehner
Herbert Wehner (1906-1990) war vier Jahre lang Bundesminister und 14 Jahre lang Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag. Vor dem Krieg war der gebürtige Dresdner drei Jahre lang Mitglied des sächsischen Landtages.
Wehner machte sich in der Bundesrepublik einen Namen als Redner, wobei vor allem seine verbalen Angriffe auf andere Abgeordnete im Gedächtnis blieben. Mehr als 50 Mal wurde er im Bundestag verwarnt.
Wehner starb im Januar 1990. Seine Witwe Greta lebt seit 1996 in Dresden und gründete hier 2003 die Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung, die unter anderem das ebenfalls in Dresden ansässige Herbert-Wehner-Bildungswerk unterstützt.
Von S. Lohse