Rasenpflege im Herbst: Dresdner Gartenexpertin gibt Tipps

Die Temperaturen vermitteln derzeit zwar einen anderen Eindruck, aber ja, der Herbst steht in den Startlöchern. Und in dieser Jahreszeit sollte neben der Ernte auch der Rasen nicht vergessen werden. Wie das Grün auch in der bunten Jahreszeit optimal versorgt werden kann und was vor dem Winter beachtet werden sollte, haben wir Gartenbaumeisterin Helma Bartholomay gefragt. Düngen: nicht zu spät und nur mit hohem Kaliumanteil: Es gibt mehrere Möglichkeiten, seinen Rasen übers Jahr zu düngen: „Wer zweimal jährlich düngt, sollte dies im März/April erledigen, sowie Ende Juli/Anfang August“, sagt Gartenberaterin Helma Bartholomay. Eine andere Möglichkeit sei die Langzeitdüngung, die im Frühjahr ausgebracht wird und mehrere Monate hält. Wer die zweite Düngung verpasst hat oder den Dünger schon sehr früh im Jahr gedüngt hat, kann das Thema im Herbst noch mal angehen. „Da ist es wichtig, entsprechenden Herbstdünger mit einem hohen Kaliumanteil zu verwenden“, sagt Bartholomay. Der stärkt die Pflanze, bereite sie gut auf den Winter vor und sorge für Frostsicherheit sowie Trockenheitsresistenz.Dabei sei die richtige Menge entscheidend, sonst gibt es später Streifen in der grünen Rasenfläche. Frühjahrsdünger sollte nicht verwendet werden, gibt die Gartenbaumeisterin zu denken: „Durch den hohen Stickstoffanteil werden die Pflanzen noch mal angeregt und dann sind sie nicht mehr gegen Frost geschützt.“ Pflegen: mähen, kalken, vertikutieren: Herbstzeit ist Kalkzeit: „Zwischen Oktober und März sollte der Rasen gekalkt werden“, sagt Helma Bartholomay. Sie empfiehlt, vorher einen pH-Test vom Boden zu machen, um die richtige Dosierung zu finden. Es gibt entsprechende Schnelltests in Gartenbaumärkten, manche dieser Märkte bieten solche Tests auch als Dienstleistung an. Grundsätzlich wird Rasen gekalkt, um den Boden zu beleben. „Ab einem bestimmten pH-Wert sind wichtige Nährstoffe gut verfügbar und das Bodenleben entwickelt sich besser“, sagt die Gartenbaumeisterin. Wenn der Boden über eine gute Versorgung mit organischer Masse verfüge, werde diese durch den Kalk besser umgesetzt. Außerdem ist das Kalken effektiv für einen guten Luft- und Wasserhaushalt. Lesen Sie auch: Grüner Rasen – Die besten Pflegetipps vom Profi aus Herzogswa lde Außerdem kann der Rasen im Herbst noch mal vertikutiert werden. Das nimmt den Filz, Moos und abgestorbene Pflanzen aus der Rasenfläche und belüftet diese. „Vertikutiert werden sollte noch vor dem ersten Frost. Es sollte aber auch nicht zu heiß sein, damit der Boden nicht austrocknet. Wenn es nicht anders geht, muss zusätzlich bewässert werden“, sagt Helma Bartholomay. Gemäht werden kann noch so lange, bis es nicht mehr wärmer als zehn Grad Celsius wird. „Unter diesen Temperaturen legt das Wachstum des Rasens dann eine Pause ein“, sagt die Gartenberaterin. Beim Mähen sollte drauf geachtet werden, dass nicht zu tief gemäht wird, sonst brennen die Flächen bei intensiver Sonneneinstrahlung und Wärme aus, gibt sie zu denken. Vorbereiten: vor dem Winter muss das Laub weg: Mit dem Harken des Herbstlaubs sollte man nicht bis zum Frühjahr warten, empfiehlt Helma Bartholomay: „Wenn das Laub liegenbleibt, kann der Rasen darunter gelb werden und schlimmstenfalls schimmeln.“ Wer noch nachsäen muss, sollte das tun, so lange es noch warm ist. Das gleiche gilt für eine Neusaat. „Dafür sollte man sich Zeit nehmen und den Boden entsprechend vorbereiten, vor allem gut mit Humus versorgen. Notfalls erst im Frühjahr damit anfangen“, empfiehlt Bartholomay. Von Lisa-Marie Leuteritz