Margon Arena Dresden: Kompromiss soll den Ausbau retten

Kompromissvorschlag zum Umbau der Margon Arena für den Stadtrat: Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) soll prüfen, ob auf den Bau eines Parkhauses verzichtet werden kann. So soll die Stadtverwaltung ein Mobilitätskonzept für Dresdens größte Sporthalle vorlegen, das auf ÖPNV-Angebote und Radverkehr setzt. Das hat der Sportausschuss jetzt mit großer Mehrheit beschlossen. Am Donnerstag entscheidet der Stadtrat. Tennisplätze sollen für Parkhaus weichen: Das Problem: Die Margon Arena soll für knapp 40 Millionen Euro erweitert und saniert werden. Für die Genehmigung muss die Verwaltung Parkplätze nachweisen. Ein neues Parkhaus soll her – auf der Anlage des Tennisclubs Dresden-Seidnitz. Die Tennisspieler sollen auf die Anlage des ESV Dresden an die Reicker Straße umziehen. Vereinsvorsitzender Gert Scharf und die rund 110 Mitglieder sind kategorisch gegen diese Pläne. Der Sportausschuss schlägt jetzt vor: Ehe das Aus für die Tennisplätze beschlossen wird, müssen alle Möglichkeiten für einen Erhalt geprüft werden. Gibt es Möglichkeiten, auf anderen Grundstücken Parkplätze für die Arena nachzuweisen? Kann über das Ticketsystem der Nutzervereine Dresdner SC und Dresden Titans die Zahl der erforderlichen Parkplätze verringert werden? Nur wenn Alternativen scheitern, kommt das Aus: Nur wenn alle alternativen Lösungswege scheitern sollte, ist dem Beschluss zufolge das Aus für die Tennisplätze besiegelt. Die Seidnitzer Tennisspieler sollen in diesem Fall aber erst dann umziehen, wenn ihr neuer Standort gesichert und in Betrieb ist. Dafür müssen die erforderlichen Investitionen eingeplant werden. Die ESV-Anlage soll modernisiert und erweitert werden. Der Sportausschuss beschloss auch: Die Pläne für die Margon Arena dürfen keinesfalls die Fertigstellung des Gymnasiums „Linkselbisch Ost“ (LEO) verzögern. 2023 soll die neue Schule an der Seidnitzer straße ans Netz gehen – der Sportausschuss sieht die Chance, mit der Margon Arena einen beispielgebenden Modellstandort für Synergien zwischen Schule und Vereinssport zu schaffen. „Der Sport sollte ausdrücklich im Schulkonzept verankert werden“, heißt es im Beschlusstext. Kombinierter Sport- und Schulcampus: Anke Wagner, Sportpolitikerin der CDU-Stadtratsfraktion, begrüßte den Kompromiss. „Er stellt sicher, dass sich der Stadtrat zum Ausbau der Margon Arena bekennt und die Fachleute die weiteren Prozesse planen können.“ Es bestehe die einmalige Chance, dass eine „wahre Perle eines kombinierten Schul- und Sportcampus“ entsteht, so Wagner. „Ich wünsche mir, dass dort ein beispielgebendes Modellprojekt für das Zusammenwirken zwischen Schule und Sport entsteht.“ Eine bloße Sanierung der Margon Arena ohne Erweiterung wäre laut Wagner versenktes Geld. „Es geht darum, die Entwicklungspotenziale für die zahlreichen dort beheimateten Sportarten auszuschöpfen.“ Lesen Sie auch Margon Arena-Ausbau: Wird aus dem Tennisplatz ein Parkhaus? Pfützen in der Margon Arena gefährden DSC-Saisonauftakt Von Thomas Baumann-Hartwig