Lateinamerikanischer Verein will sein Café in Dresden-Neustadt mit Spenden retten

Dass wegen Corona die meisten Geschäfte geschlossen bleiben müssen, gefährdet auch kleinere Initiativen, die nachhaltige Alternativen bieten oder für kulturelle Vielfalt sorgen. Als letzte Möglichkeit mobilisieren die Verantwortlichen nun ihre Unterstützer. Beispielsweise das kleine lateinamerikanische Café „Nibs“ an der Kamenzer Straße 42 b in der Dresdner Neustadt. Es ist die Kontaktstelle des Vereins Asociación cultural iberoamericana (ACI Dresden) zur Dresdner Öffentlichkeit. Aufgrund der langen Schließzeiten während des Lockdowns kann die Inhaberin, die aus Argentinien stammende Spanischlehrerin Mercedes Moraiz, die Ladenmiete nicht mehr zahlen. Deshalb will sie am 20. März eine Crowdfunding-Kampagne starten. Eine Aktion, bei der man auch kleinere Beträge spenden kann, aber die große Menge der Spender viel zusammenbringt. Ladencafé aha gerettet: ACI war 1998 im Ladencafé „aha“ („anders handeln“) in der Altstadt, Kreuzstraße 7, gegründet worden und vertritt Menschen aus mehr als 22 Ländern Amerikas und Europas, die spanisch oder portugiesisch sprechen und in Dresden und Umgebung wohnen. Beim Ladencafé „aha“ führte eine solche Crowdfunding-Kampagne bereits zum Erfolg. In weniger als einer Woche erreichten sie das Spendenziel von rund 21 800 Euro, wie Geschäftsführerin Claudia Greifenhahn mitteilte. Mittlerweile haben über 500 Unterstützer mehr als 44 000 Euro zusammengetragen. Sie könne damit nun ihren 20 festangestellten Mitarbeitern das Kurzarbeitergeld auf den vollen Lohn aufstocken und den sieben Minijobbern einen Teil ihres Verdienstausfalls ausgleichen. Außerdem könne sie beginnen, einen Kredit von 50 000 Euro zurückzuzahlen, den sie im ersten Lockdown aufgenommen hatte. Internet: www.99funken.de/multikulti Von Tomas Gärtner