Koala Iraga im Dresdner Zoo ist tot

Traurige Nachricht aus dem Zoo Dresden. Koala Iraga ist tot. Er sei sehr krank gewesen, habe schon seit Tagen nichts mehr gefressen. Weil es ihm so schlecht ging und ihm nicht geholfen werden konnte, sei er schließlich eingeschläfert worden. Pilzinfektion Ursache für Erkrankung: Iraga sei an einer Pilzinfektion erkrankt, teilt der Zoo mit. Diese komme sowohl bei im Freiland lebenden als auch in Menschenhand gehaltenen Koalas vor. „Der Erreger scheint mit verschiedenen Baumarten, so auch Eukalyptusarten, in Verbindung zu stehen. So findet man ihn oftmals auch bei gesunden Koalas im Nasenraum, wo er jedoch nicht immer auch zur Krankheit führt. In selteneren Fällen kann er jedoch schwere Erkrankungen auslösen, die beispielsweise durch Infektion des Nasenraums oder auch der Hirnhäute zustandekommen“, heißt es in einer Mitteilung weiter. Iraga habe erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung erste, unspezifische Symptome wie Gewichtsverlust und verringerten Appetit gezeigt. Mit Hilfe aufwändiger Diagnostik inklusive Computertomografie sowie weiteren Untersuchungen konnte schließlich eine sichere Diagnose gestellt werden. Intensive Behandlung des Tieres half nicht: Iraga habe „Zubildungen und Knochenauflösungen im Nasenraum“ gehabt, in denen der Pilz nachgewiesen worden sei. Auch im Blut wurde der Erreger gefunden. Trotz intensiver Behandlungen habe sich das Allgemeinbefinden des Koalas in der zurückliegenden Woche drastisch verschlechtert. Deshalb sei die Entscheidung gefallen, ihn einzuschläfern. Um möglichst viel über die Erkrankung zu lernen und dazu beizutragen, sie besser zu bekämpfen, wird Iraga nun am Institut für Zoo- und Wildtierforschung pathologisch untersucht. An der Nahrung könne der Zoo nichts ändern, so Zoo-Tierarzt Dimitri Widmer gegenüber DNN. Der Pilz komme auch in der Natur an verschiedenen Eukalyptusarten vor und führe vergleichsweise selten zu einer Erkrankung bei Koalas. „Das ist ein Risiko, mit dem wir leben müssen.“ Bei Mullaya wird jetzt Blut untersucht: Mullaya, dem anderen männlichen Koala im Dresdner Zoo, soll jetzt Blut abgenommen werden. „Mit einer Blutuntersuchung kann man feststellen, ob eine Invasive Erkrankung vorliegt“, erklärt Dimitri Widmer. Das sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, dem Tier gehe es gut. Bei Koala-Weibchen Sydney werde erst mal nicht das Blut untersucht. „Sie lässt es sich im Gegensatz zu Mullaya noch nicht gefallen. Und wir wollen sie keinem Stress aussetzen oder gar sedieren deswegen.“ Iraga kam am 4. August 2011 im Duisburger Zoo zur Welt und zusammen mit Mullaya im November 2013 nach Dresden. Im April 2019 kam dann noch das Koala-Weibchen Sydney hinzu. Die Freude darüber war im Dresdner Zoo groß, weil das die Möglichkeit eröffnete, die in der freien Natur Australiens sehr bedrohten Koalas zu züchten. Noch kein Nachwuchs: Iraga galt als der sensible der beiden Männchen. Er reagierte auf Veränderungen eher zurückhaltend. Mullaya ist schon immer der Aufgewecktere, Fittere und Kräftigere. Deswegen wurde auch er von Anfang an für die Zucht ausgewählt. Deckakte habe es schon mehrere gegeben, gibt Zoo-Tierarzt Dimitri Widmer Auskunft. Doch bislang hat es mit Nachwuchs noch nicht geklappt. Der Zoo Dresden kann derzeit (Stand 18. März 2021) nur mit zuvor online gebuchten Tickets besucht werden. Da bei einem Inzidenzwert ab 100 auch hier wieder die Schließung droht, kann man einen Besuch gegenwärtig immer nur zwei Tage im Voraus buchen – für Sonntag zum Beispiel Freitag ab 0 Uhr. „Wir wollen einfach vermeiden, dass wir bei einer eventuellen Schließung vielen Stornierungen bzw. Umbuchungen vornehmen müssen“, so Sprecherin Kerstin Eckart. Die Zahl der Tickets wird limitiert, weil sich gegenwärtig maximal 1500 Personen zeitgleich im Zoo aufhalten dürfen. Donnerstagmittag waren die Tickets für Sonnabend schon ausverkauft. Von Catrin Steinbach