Was haben Spiele und Spielsachen mit Geschichte, Politik oder gar mit totalitären Systemen zu tun? Nur wenig, könnte man auf den ersten Blick meinen. André Postert begibt sich am 3. Mai, um 14.50 Uhr, im Zeuner-Bau der TU Dresden (Raum 260, George-Bähr-Straße 3c) auf Erkundungsreise. Gespielt hat der Mensch schon immer. Doch womit?
Postert ordnet Spiel-Objekte und Diskurse in ihren Kontext ein. Ob militärische Spielwaren aus der Zeit beider Weltkriege, ideologische und rassistische Produkte aus dem Nationalsozialismus sowie materielle Zeugnisse des Holocaust – alle erzählen ihre Geschichte vom Spiel. Die Vorstellungen davon, was das Spiel ist, was es ausmacht und wie es sein soll, unterliegen dem Wandel. Spielzeug inszeniert oder thematisiert Gegenwart und Politik. Manchmal werden Spiele sogar zensiert und verboten. Das macht sie zu einem Untersuchungsgegenstand auch für die Geschichtswissenschaft. Der Vortrag „Kinderspiel. Glücksspiel. Kriegsspiel. – Große Geschichte in kleinen Dingen, 1900-1945“ ist bei freiem Eintritt zu sehen. Veranstalter ist das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung.
Von Carolin Seyffert