Frühling im Palais in Dresden: Wie Gärtner Pflanzen auf den Punkt zum Blühen bringen

Gärtner in und um Dresden befinden sich für die Vorbereitung der Frühlingsblumenschau, die am 28. Februar im Palais im Großen Garten ihre Türen öffnet, in der heißen Phase. Rund 30 zumeist sächsische Gärtnereien, aber auch die Lehr- und Forschungsstätten in Pillnitz, setzen alles daran, damit die rund 40.000 Pflanzen auf den Punkt erblühen. Manche Blüte muss gebremst werden: Und das zum Teil viele Wochen früher als normal. Andererseits gilt es einige zu bremsen. Denn aufgrund des milden Winters blühen in den Gärten jetzt nicht nur die Schneeglöckchen, sondern zum Teil auch schon Krokusse, Veilchen und Iris. Für die Ausstellung sollen sie mit der Eröffnung aber gerade erst mit ihrer Blüte starten, um dann bis zum 8. März, dem letzten Ausstellungstag, durchzuhalten. „Wir arbeiten mit der Temperatur“, erklärt Thomas Schrön, der Geschäftsführer der Gärtnerei Rülcker in Dresden. Diese liefert Primeln und Goldlack für die Blumenschau. Letzterer war erst im 18 Grad warmen Gewächshaus, damit sich die Blüten bilden. Jetzt steht er bei fünf Grad, um den Prozess wieder zu verzögern. Ähnlich arbeitet man in Pillnitz. Das Julius-Kühn-Institut, die Hochschule für Technik und Wirtschaft und das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie bringen für die Blumenschau Kartoffeln und Gehölze zum Blühen. Lesen Sie auch: • Riesenkutsche für Deutschlands bedeutendste Frühlingsblumenschau in Dresden • Das planen Dresdens Floristen zur Blumenschau im Großen Garten „Ohne die Hilfe der Lehr- und Forschungsstätten wäre vieles nicht möglich“, sagt Wolfgang Friebel, der für das Pflanzenmanagement der Frühlingsblumenschau den Hut auf hat. „Produktionsbetriebe könnten nicht so viel Aufwand in die Gehölztreiberei investieren.“ 150 Gehölze, 6500 Tulpen, 4300 Narzissen... Den Besuchern soll wieder eine ganz besondere Blumenschau geboten werden. Diese widmet sich den „Blütezeiten“ in den 20er Jahren verschiedener Jahrhunderte. So soll eine kleine blühende Obstbaumallee im Obergeschoss Bezug auf Hochzeitsbäume im Barock nehmen. Zudem spielen mittelalterliche Klostergärten, die Anfänge botanischer Gärten in der Renaissance, der Tulpenrausch, florale Porzellankunst und Urban Gardening eine Rolle. Rückblick auf den Frühling im Palais 2018 Weiterlesen: Frühling im Palais 2018 – in voller Pracht Für die Frühlingsblumenschau, die seit 2006 alle zwei Jahre im denkmalgeschützten Palais stattfindet, werden unter anderem 150 Gehölze, 6500 Tulpen in 25 Sorten, 4300 Narzissen in elf Sorten, 18 weitere Blumenzwiebelarten sowie 50 verschiedene Staudenarten arrangiert. „Die Floristen setzen mit ihren Arbeiten dem Ganzen dann den i-Punkt auf“, sagt Wolfgang Friebel. Der Veranstalter der Schau, die Fördergesellschaft Gartenbau Sachsen, die von vielen Partnern unterstützt wird, hofft wieder auf 35.000 Besucher. 7000 Karten wurden bislang schon im Vorverkauf geordert. www.dresdner-fruehling-im-palais.de Von Catrin Steinbach

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