Mission Lifeline Dresden gehört zu den elf für den Sacharow-Preis nominierten Hilfsorganisationen, die in der Seenotrettung tätig sind. Das teilte das EU-Parlament am Donnerstag in Brüssel mit. Sie hätten es sich zur Aufgabe gemacht, Flüchtlinge zu retten, die auf Booten versuchen, Europa zu erreichen. Die Arbeit der Retter im Mittelmeer ist allerdings mittlerweile stark erschwert: Ihre Schiffe mussten zuletzt immer wieder lange auf hoher See ausharren, bevor ihnen die Einfahrt in einen Hafen gewährt wurde.
Das Seenotrettungs-Schiff „Lifeline“ des Dresdner Vereins musste im Juni dieses Jahres fast eine Woche lang auf dem Mittelmeer kreuzen, weil kein Hafen es anlegen ließ. Zwar durften die 234 geretteten Flüchtlinge an Bord schließlich in Malta an Land gehen, doch das Boot samt Crew wurde im Hafen festgehalten. Der „Lifeline“-Kapitän Claus-Peter Reisch steht vor einem maltesischen Gericht. Ihm wird vorgeworfen, dass das Schiff nicht korrekt registriert sei und er zudem Anweisungen italienischer Behörden ignoriert habe.
Der Sacharow-Preis wird seit 1988 jährlich vom EU-Parlament verliehen. Er ehrt besonderes Engagement für Menschenrechte und Grundfreiheiten. Am 25. Oktober soll der diesjährige Preisträger bekannt gegeben werden. Die Kandidaten können von den EU-Abgeordneten vorgeschlagen werden. Die Chefs der Fraktionen einigen sich im Anschluss auf den Sieger. 2017 wurde die venezolanische Opposition ausgezeichnet.
Von dpa/ttr