Die Nachverfolgung von Kontakten Corona-Infizierter in Fußballstadien oder anderswo soll schon bald mit einer App aus Dresden erleichtert werden. Das Projekt „pass4all“ des gleichnamigen Start-ups befinde sich in der abschließenden Testphase und soll ab dem 1. September kostenlos in den App-Stores zum Download verfügbar sein, teilte das Unternehmen mit. Der Nutzer muss sich einmalig registrieren und kann dann anonymisiert Stadien, Kirchen, Konzerte oder andere Veranstaltungen besuchen.
Schritt für Schritt wieder zur Normalität
„Personalisierte Eintrittskarten oder handgeschriebene Listen, deren Datenschutzkonformität oft fraglich ist, werden mit ,pass4all‘ nicht mehr notwendig sein“, hieß es. Die Anonymität der Gäste bleibe gewahrt, eine Fälschungssicherung sorge für einen sicheren Check-in. Die Daten würden schon auf dem Handy des Nutzers verschlüsselt und den Gesundheitsämtern schnell und direkt übermittelt – gefiltert nach Ort, Zeit, Areal, Reihe und Sitzplatz. Im Falle einer Infektion könne eine Kette so effektiv nachverfolgt werden.
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Der Gesamtüberblick
„Praktikable Lösungen wie diese sind wichtig, um Kontakte im Infektionsfall schnell und sicher nachzuvollziehen und so größere Veranstaltungen wieder zu ermöglichen“, erklärte Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU). „Nach wie vor leidet die Gastronomie- und Veranstaltungsbranche unter den Hygieneauflagen zum Schutz der Gäste und Veranstaltungsteilnehmer von Großevents“, sagte Ulf Neuhaus, Präsident der Deutschen Barkeeper Union. Die App aus Dresden helfe, Schritt für Schritt wieder Normalität zu erlangen.
In Deutschland existieren bereits mehrere technischen Lösungen zur Rückverfolgung von Kontakten bei einer Corona-Infektion. Die digitale Lösung iStaySafe beispielsweise soll es Restaurants, Theatern oder Kliniken ermöglichen, Besuche gemäß Datenschutz nachzuverfolgen, um so Anforderungen zur Erfassung von Gästedaten nachzukommen. Mannheim nutzt seit Ende Mai als erste deutsche Stadt eine App zur Nachverfolgung von Corona-Fällen.
Viele Staaten ließen Warn-Apps für Corona-Infektionen entwickeln. Auch die Bundesregierung hatte das veranlasst. Die App soll helfen festzustellen, ob man in Kontakt mit einer infizierten Person geraten ist und daraus ein Ansteckungsrisiko entstehen kann.
Von Jörg Schurig