Petrus scheint dem Dresdner Stadtfest in diesem Jahr noch nicht wohlgesonnen zu sein. Der Auftakt zur großen Dresdner Innenstadtparty lief fröhlich wie gewünscht. Zehntausende feierten vor allem auf der riesigen Meile an der Elbe – bis kurz vor 22 Uhr Gewitter und Starkregen kamen.
„Ihr Menschen achtet einander“ und „feiert in Frieden“ hatten Luther und Canaletto (fast) selbst den Dresdnern zu Beginn auf den Weg gegeben, bevor Oberbürgermeister Dirk Hilbert die Feier offiziell eröffnete. Das Stadtoberhaupt freute sich dabei vor allem auf die Philharmonie, die Tausende auf den Theaterplatz lockte und auf die Ruder-Premiere am Sonntag auf der Elbe.
Bis zu einer halben Millionen Menschen werden bis zum Sonntag erwartet. Da die Augustusbrücke eine Baustelle ist, beschränkt sich das Fest 2017 auf die Altstadt. Dafür wurde das Stadtfest bis zum Volksfestgelände an der Pieschener Allee ausgeweitet – ein Konzept, das zu Beginn gut funktionierte. Das Terrassenufer und ab Landtag der Radweg bildeten eine lange Promenade zum Bummeln, an der ein Großteil der 15 Locations und neun Bühnen liegt.
Stadtfest-Überblick
Und die Straßen und Plätze füllten sich immer weiter. Zum Konzert von City war dann auch der Theaterplatz rappelvoll.
Dann aber kam der Regen. Erst tröpfchenweise, dann immer stärker. Kurz vor 22 Uhr zuckten immer mehr Blitze durch den Nachthimmel, bevor der Himmel endgültig seine Schleusen öffnete und ein Großteil der Besucher ins Trockene floh. Einige Tausend hielten aber aus, City, die nach einer Regenpause später wieder spielten, scharten auch im Dauerregen noch weit übr 1000 Fans um sich. und auch bei Stereoact in der Nacht wurde trotz Regen gefeiert.
Polizei will für unbeschwertes Fest sorgen
Das Thema Sicherheit ist bei Großereignissen wie dem Stadtfest „Canaletto“ eine wiederkehrende und heiß diskutierte Sorge. Gerade im Hinblick auf denn Terroranschlag von Barcelona am Donnerstagabend stellt sich die Frage: Kann so etwas auch in Dresden passieren? In erhöhter Alarmbereitschaft ist man aufgrund aktueller Ereignisse nicht, dennoch herrschen auf dem Stadtfest starke Sicherheitsvorkehrungen, wie zum Beispiel allumfassende Videoüberwachung. Auch die sogenannten Nizza-Steine – massive Betonklötze, die lediglich ein langsames Durchfahren, etwa mit einem Lastwagen, erlauben – gehören mittlerweile zum gewohnten Bild bei derartigen gesellschaftlichen Feierlichkeiten und wurden an den Zufahrtswegen aufgestellt.
„Bei den Planungen der diesjährigen Sicherheitsmaßnahmen wurde auch ein Szenario wie bei jüngsten Anschlägen in Betracht gezogen“, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden. „Es gibt jedoch kein starres Konzept, wir können jederzeit flexibel reagieren.“
Der von offizieller Seite geäußerte Terminus „abstrakte Gefährdungslage“ wird in solchen Situationen oft gebraucht. Eine konkrete Gefahr besteht nicht, da Terroristen ihre Pläne selten im Vorfeld offenlegen, ganz ausschließen könnte man sie aber nie. „Wir arbeiten in Fragen der Sicherheit eng mit dem Veranstalter zusammen“, heißt es bei der Polizei. Ziel sei es, den Besuchern ein unbeschwertes Erlebnis beim Stadtfest zu gewährleisten, gleichzeitig aber das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.
DNN