Dresdner Lingnerstadt verkauft: Was wird jetzt aus der Robotron-Kantine?

Wie geht’s weiter mit der Robotron-Kantine? Der schmucklose und marode Flachbau am Hygiene-Museum war zentraler Bestandteil der jüngst gescheiterten Kulturhauptstadtbewerbung. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) wollte das Gebäude vom Eigentümer kaufen und mit Millionenaufwand sanieren. Ein Nutzungskonzept für das Gebäude sollte im Dialog mit den Bürgern erarbeitet werden. Ostmoderne-Ikone oder hässlicher Flachbau? Die Kulturhauptstadtbewerbung ist Geschichte, und diejenigen im Stadtrat, die in der Robotron-Kantine keine Ikone der Ostmoderne, sondern eher ein potthässliches Gebäude sehen, formieren sich mit einem Ziel: Den Abriss voranzutreiben. Dieser war schon einmal beschlossene Sache. Wenn die Immovation AG etwas schneller gewesen wäre, würde die Kantine gar nicht mehr stehen. Schon 2015 lag eine Abrissgenehmigung vor, doch zum Vollzug kam es nicht. Stadträte der damaligen rot-grün-roten Mehrheit verschafften dem Bauwerk eine Galgenfrist. In der Zwischenzeit stellte Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Bündnis 90/Die Grünen) Pläne für eine Erweiterung des Blüherparks auf den Flächen der Robotron-Kantine vor. Sanierung würde über zehn Millionen Euro kosten: Mit dem Grundsatzbeschluss zur Kulturhauptstadtbewerbung hat der Stadtrat auch den Kauf der Robotron-Kantine beschlossen. Die Stadt will für teuer Geld ein Gebäude kaufen, für das sie schon eine Abrissgenehmigung ausgereicht hat. Dass es noch nicht zum Ankauf kam, ist den Verkaufsverhandlungen zwischen Immovation AG und der GerchGroup geschuldet. Weiterlesen: Paukenschlag – GerchGroup kauft die Dresdner Lingnerstadt Die Verwaltung ist weiter entschlossen, die Kantine zu kaufen. Anfang kommenden Jahres sei ein Termin zwischen Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und Vertretern der GerchGroup geplant, erklärte Stadtsprecher Kai Schulz auf DNN-Anfrage. „Dabei soll weiter über dieses spezielle Projekt gesprochen werden.“ Die Sanierungskosten für den Kantinen-Flachbau liegen nach Schätzung von Dresdens Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Bündnis 90/Die Grünen) deutlich über zehn Millionen Euro. Die Abrissbefürworter müssen sich beeilen, wenn sie ihre Vorstellungen noch durchsetzen wollen. Von Thomas Baumann-Hartwig

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