Aktivisten haben am Sonntag in Dresden für die Evakuierung der Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln demonstriert. Dazu aufgerufen hatten die lokalen Gruppen von „Ende Gelände“ und „Seebrücke“. Ab 8 Uhr morgens wurde an der Augustusbrücke, am Filmnächte-Areal, am Alaunpark sowie am Scheune-Vorplatz protestiert. Dazu färbten die Demonstranten ihre Schuhsohlen mit wasserlöslicher Farbe und hinterließen Fußabdrücke auf dem Asphalt. Die Aktion trug den Namen „Wir hinterlassen Spuren!“.
„Fußspuren-Demo“ am Elbufer
„Die Fußspuren stehen für die Geflüchteten, die nicht hier sein dürfen. Sie sind das Symbol unseres Appells an die Stadt Dresden, sich zum sicheren Hafen zu erklären und sich unabhängig von bundespolitischen Entscheidungen solidarisch und humanitär zu zeigen“, erklärt „Seebrücke“-Aktivistin Noemi Sorgo. Die Flüchtlingslager auf den griechischen Ägäis-Inseln sind völlig überfüllt. Aufgrund der Corona-Ausweitung fordern zahlreiche Hilfsorganisationen die Räumung der Camps.
Demo ohne Menschen-Ansammlung
Trotz Ausgangssperre und Corona-Pandemie wollen die Aktivisten auch in Zukunft Wege finden, ihre Forderungen in den städtischen Raum zu tragen. „Wir haben ein Format gewählt, bei dem Menschen gemeinsam für ihr Anliegen demonstrieren können, ohne dabei ein Infektionsrisiko darzustellen. Wir dürfen autoritäre und menschenfeindliche Vorgehensweisen im Schatten der Corona-Krise nicht durchgehen lassen“, heißt es in einem Statement zur Aktion.
In Dresden stehen derzeit Hotels und Häuser leer, die übergangsweise als Unterkünfte für Geflüchtete genutzt werden könnten, schlägt die Initiative „Seebrücke“ vor. Die Dresdner Hilfsorganisation „Mission Lifeline“ habe Charterflüge bereitstehen, mit denen mehr als 100 Personen sofort eingeflogen werden könnten.
Von DNN