Dresdens Coronazahlen am Mittwoch 17.3.2021: Inzidenz, Neuinfektionen, Todesfälle

Alle Befürchtungen um die dritte Welle scheinen sich zu bewahrheiten: Dresdens Inzidenz klettert weiter in Richtung 100. Der Anteil der von Mutanten ausgelösten Infektionen, steigt an. Zudem sind zwei weitere Covid-Patienten verstorben. Sieben-Tage-Inzidenz laut Stadt bei 91,6: Von Dienstag zu Mittwoch hat Dresdens Sieben-Tage-Inzidenz einen deutlichen Sprung gemacht. Aktuell steht die Stadt bei 91,6 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche, am Vortag waren es 84,8. Im Laufe der letzten sieben Tage ist Dresdens Inzidenz um den Wert 20 gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Mittwoch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 71,7 (Dienstag: 71,3) für die Landeshauptstadt errechnet. Bei den Angaben von Gesundheitsamt und RKI kann es deshalb zu Abweichungen kommen, da beide Institutionen mit unterschiedlichen Daten arbeiten. Während sich das RKI auf die Fallzahlen bezieht, die ihm bis 0 Uhr vorliegen, rechnet die Stadt mit den bis 12 Uhr gemeldeten Neuinfektionen. Der Bundesdurchschnitt der Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI am Mittwoch bei 86,2 Neuinfektionen, Sachsen steht bei 109,1. Stadt meldet 126 Neuinfektionen: 126 Neuinfektionen vermeldet das Gesundheitsamt am Mittwoch. Bei 44 dieser Fälle waren erwiesenermaßen Virusmutanten am Werk. Die Behörde betont jedoch, „nicht alle labordiagnostisch bestätigen SARS-CoV-2- Fälle werden auf eine Virusvariante überprüft“. Wie oft Dresdner Labore auf mutierte Viren testen, dazu habe das Gesundheitsamt derzeit keine Zahlen. Bislang vermeldet die Stadt 284 bekannte Infektionen mit veränderten Coronaviren. Durch die 126 Neuinfektionen steigt Dresdens Gesamtfallzahl am Mittwoch auf 23 221 seit Beginn der Pandemie. Der Großteil der Betroffenen hat die Atemwegserkrankung jedoch bereits überwunden. Die Stadt schätzt derzeit 21 290 Genesene. Das sind 63 mehr als am Dienstag. Als genesen gelten Personen, die zehn Tage nach einem positiven Test keine ärztliche Hilfe mehr in Anspruch nehmen mussten. Zieht man die Zahl der Genesenen und die Zahl der Verstorbenen von der Gesamtzahl der Infektionen ab, kommt man am Mittwoch auf 979 nachgewiesene aktive Coronafälle in Dresden, das sind 61 mehr als am Vortag. Zwei weitere Todesfälle: Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt am Mittwoch laut Gesundheitsamt um zwei auf 952. Zur Klarstellung: Bei den bekannt gewordenen Todesfällen handelt es sich nicht zwangsläufig um Menschen, die am gleichen Tag verstorben sind, sondern um alle Fälle, von der die Stadt am aktuellen Tag Kenntnis gewonnen hat. Betonte die Stadt lange Zeit, dass es sich bei den Verstorbenen um Menschen handle, bei denen Covid-19 laut Totenschein die entscheidende Todesursache war, heißt die Erklärung nun: Bei den Corona-Toten handle es sich um alle SARS-CoV-2-Fälle, „welche laut Totenschein im zeitlichen Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstarben.“ Somit ist nicht mehr die Rede von einem kausalen Zusammenhang, sondern von einem zeitlichen. Setzt man die Zahl der bisherigen Todesfälle in Relation zur Gesamtfallzahl seit Pandemiebeginn, ergibt sich für Dresden eine Sterberate von etwa 4,1 Prozent. 18 Todesopfer im mittleren Alter: Welches Geschlecht und Alter die Verstorbenen hatten, zeigen die Zahlen des RKI, dessen Statistik derzeit Informationen zu 950 Todesfällen bereithält. Laut dieser waren 18 Personen zwischen 35 und 59 Jahre alt, genauer elf Männer und sieben Frauen. Alle anderen Verstorbenen waren 60 Jahre oder älter. Laut RKI traf es bislang 151 Männer und 67 Frauen zwischen 60 und 79 Jahren sowie 309 Männer und 405 Frauen in der Altersgruppe 80 plus. Letztere machen rund drei Viertel der Todesfälle in Dresden aus. Intensivstationen zu 81 Prozent belegt: Was die Lage auf den Intensivstationen angeht, berichtet die Stadt, basierend auf den Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (kurz DIVI), am Mittwoch von einer 81-prozentigen Auslastung. 229 belegten Betten stehen 52 freie gegenüber. 27 der Intensivpatienten sind Covid-Fälle. Zudem berichtet die Stadt von sechs weiteren Krankenhauseinweisungen. Hier gilt: Die Zahl enthält aktuelle Klinikaufnahmen und Nachmeldungen. Seit Ausbruch der Pandemie wurden 2067 Dresdner Coronapatienten stationär behandelt. Die Inzidenz in Dresden steigt weiter an und strebt auf die 100er-Marke zu. Die wichtigsten Texte und weitere Überblicksartikel: Aktuelle Nachrichten, Interviews und Analysen Astrazeneca-Stopp: Keine Erstimpfungen mehr in Sachsen DRK-Impfzentrum unter Polizeischutz: „Das kann ich nicht akzeptieren!“ Zu viel Unklarheiten: Dresdens Kinos öffnen nicht am 22. März Querdenker in Dresden: Fast 1000 Ordnungswidrigkeiten, zwölf verletzte Polizisten Fast im Gefängnis: Was auf Schulleiter in Dresden in der Corona-Krise einprasselt FAQ – Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Corona Corona-Schutzverordnung: Diese Regeln gelten ab 15. März in Sachsen Hier gibt es in Dresden kostenlose Schnelltests Dresden erlässt neue Quarantäne-Regeln – gültig ab 15. Februar So viele Menschen wurden bisher in Sachsen geimpft Wie hoch ist der Inzidenzwert in meiner Gemeinde? Dresden und Sachsen: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Mehr Frauen als Männer in Dresden infiziert: Wer steckt sich in Dresden an? Über die Alters- und Geschlechterverteilung der Infizierten geben die Zahlen des RKI Auskunft, das die Fallzahlen von den kreisfreien Städten und Landkreisen erhält. Die Bundesbehörde hält bislang zu 23 059 Coronafälle in Dresden Informationen bereit. Demnach gehen 10 350 Infektionen (44,9 Prozent) auf das Konto männlicher und 12 709 (55,1 Prozent) auf das Konto weiblicher Personen. Die meisten Infektionen bei 35- bis 59-Jährigen: Die meisten Infektionen sind in Dresden in der Altersgruppe 35 bis 59 bekannt. Hier erreichten das RKI bislang 8563 gemeldete Fälle. Das ergibt einen Anteil von 37 Prozent. Danach folgen die 15- bis 34-Jährigen mit 6577 positiven Tests. Sie machen 28,5 Prozent der bisherigen Fälle aus. In der Altersspanne der 60- bis 79-Jährigen zählt die Bundesbehörde 3473 Fälle, was einen Anteil von 15,1 Prozent ausmacht. Menschen, die 80 Jahre oder älter sind, steckten sich bislang erwiesenermaßen 3268 Mal an. Das macht einen Anteil von 14,2 Prozent. Gleichzeitig kommt es in dieser Altersgruppe am häufigsten zu tödlichen Krankheitsverläufen. Junge Patienten gab es bislang vergleichsweise wenige in Dresden. In der Altersgruppe der Null- bis Vierjährigen zählt das RKI seit Beginn der Pandemie 266 Infektionen, in relativen Zahlen machen sie 1,2 Prozent der bisherigen Fälle aus. Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 14 Jahren steckten sich erwiesenermaßen 912 Mal an. Das ergibt einen Anteil von 4 Prozent. Deutlich mehr Frauen über 80 infiziert: Der größte Unterschied bei den Geschlechtern liegt in der Altersgruppe der über 80-Jährigen vor. Hier sind Infektionen bei 2223 Frauen und 1045 Männern registriert. Bei den 35- bis 59-Jährigen stehen 3896 Männer und 4667 Frauen in der Bilanz. Es steckten sich also bekanntermaßen mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer an. Es gilt jedoch zu beachten, dass es in Dresden auch mehr Frauen über 80 als Männer gibt, die Damen machen 60 Prozent der Altersgruppe aus. In den anderen Altersgruppen ist das Verhältnis zwischen den Geschlechtern der Infizierten ausgeglichener. In Relation zur Gesamtbevölkerung ist die Zahl der Infizierten in Dresden nach wie vor gering. Bei 560 693 Einwohnern (Stand 30. September 2020) steckten sich laut Gesundheitsamt bislang 23 221 Personen an, was eine Infektionsrate von rund vier Prozent ausmacht. Hier ist jedoch zu bedenken, dass die Dunkelziffer der Coronafälle, vor allem durch unbemerkte asymptomatische Krankheitsverläufe, vermutlich deutlich höher ist. Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen: Seitdem Sachsens Kitas und Grundschulen wieder geöffnet sind, kommt es dort immer wieder zu Corona-Ausbrüchen. Stand Mittwoch meldet die Stadt Quarantänemaßnahmen in 22 Kitas mit 823 Betroffenen, die sich in Quarantäne befinden. Außerdem sind 30 Schulen betroffen, 915 Personen wurden isoliert. In den Pflegeeinrichtungen verzeichnet Dresden derzeit drei Ausbrüche. Wie viele Menschen hier abgesondert sind, ist unbekannt. In Obdachlosen-, Behinderten- und Asyleinrichtungen sind laut Angaben der Stadt keine Ausbrüche bekannt. Von Laura Catoni