Dresden: Wie viele stadtweite Einkaufssonntage gibt es 2020?

FDP-Fraktionsvorsitzender Holger Zastrow ist zuversichtlich, dass der Stadtrat auf seiner Sitzung am Donnerstag und Freitag zwei zusätzliche stadtweite Einkaufssonntage für dieses Jahr beschließt. Am 4. Oktober und am 8. November wollen die Liberalen stadtweiten Sonntagseinkauf – zusätzlich zu den bereits beschlossenen Einkaufssonntagen am 6. Dezember und 20. Dezember. CDU-Wirtschaftspolitiker Steffen Kaden weist auf eine Stellungnahme der Stadtverwaltung hin, in der der 4. Oktober als unproblematisch erachtet wird – auf diesen Tag wurde das Stadtfest verlegt. Schwieriger werde es dagegen beim 8. November. Die Begründung „Dresdner Jazztage“ trage nicht für einen stadtweiten Sonntag. Unterstützung von der AfD: „Wir müssen uns noch einigen, ob wir einen oder zwei Sonntage fordern“, erklärte Kaden. „Die CDU sieht sich zu sehr als Teil der Verwaltung. Wenn ich zwei Sonntage will, dann muss ich das politisch auch durchfechten“, sagte Zastrow. Die Verwaltung suche stets nach Gründen, warum etwas nicht geht. „Das ist sehr enttäuschend. Wir müssen etwas für den Einzelhandel tun.“ Unterstützung kommt von der AfD-Fraktion, die zwei Einkaufssonntage für sinnvoll hält, damit der Handel die coronabedingten Ausfälle etwas verringern kann, wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bernd Lommel erklärte. Mit-Stellvertreterin Silke Schöps fügte an: „Sinnvoll ist ein Einkaufssonntag aber nur, wenn die Maskenpflicht fällt.“ Diese halte viele Menschen von einem Ladenbummel ab. Grüne wollen eigene Initiative: Die Linken haben immer ihre Ablehnung von Einkaufssonntagen deutlich gemacht, auch bei der SPD heißt es: „Stadtweite Einkaufssonntage lehnen wir ab“, so Fraktionsvorsitzende Dana Frohwieser. Die Grünen hatten ihren Standpunkt lange offen gelassen, erklärten am Mittwoch aber: „Wir werden diesen Antrag ablehnen“, so Fraktionsvorsitzende Christiane Filius-Jehne. Der wiederholte Versuch, die Stadt an weiteren Sonntagen zu öffnen, greife auf ein aus Sicht der Grünen veraltetes Instrument zurück, wenn es darum gehe, den inhabergeführten Einzelhandel zu stärken. Die Grünen kündigten eine eigene Initiative an, der auf eine dezentrale Stärkung des Einzelhandels in den Stadtteilen abziele. Der FDP-Antrag für mehr Sonntagsöffnungen in den Stadtteilen sei „handwerklich sehr schlecht gestrickt“, kritisierte die Fraktionsvorsitzende. Von Thomas Baumann-Hartwig